Grüne begrüßen Abschaffung des Click-Days

„Zehn Jahre zu spät, aber doch“

Samstag, 19. August 2023 | 17:32 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Grünen feiern die Abschaffung des Click-Day-Systems als Erfolg, zu dem auch sie dazu beigetragen haben wollen. Der Landtag habe die Abschaffung bereits vor zehn Jahren mit der Annahme eines grünen Antrags beschlossen. Nun sei die Forderung endlich umgesetzt worden.

Der Antrag wurde am 27. November 2012 einstimmig genehmigt und verpflichtete die Landesregierung, das „unsinnige ‚Click-Rennen‘, bei dem derjenige mit dem schnellsten Finger oder der besten Internetverbindung die Unterkunft bekommt, durch die Erstellung von Ranglisten für die Bettenvergabe unter Berücksichtigung objektiver Parameter, darunter vor allem der wirtschaftlichen Lage, zu ersetzen“, erklären die Grünen. „Hätte sich die Landesregierung an die Entscheidung des Landtages gehalten, hätten wir schon längst ein modernes und gerechtes System der Zuweisung von Heimplätzen.“

Stattdessen ignoriere die Landesregierung seit Jahren ihre Pflichten unter dem Vorwand der „bürokratischen Komplikationen, die mit einem System der Ranglisten verbunden sind“. „Dabei hätte es genügt, die Universität Innsbruck oder die Universität Trient zu fragen, um zu verstehen, wie es funktioniert! Die Bozner Studierenden mussten diese ungerechte und unlogische Behandlung ein weiteres Jahrzehnt lang ertragen“, klagen die Grünen.

„Wir hoffen nun, dass Kompatscher sein Versprechen einhält, das er beim Treffen mit der Studentenvereinigung SH-Asus gegeben hat. Damit würde eine Methode aufgegeben, von der wir wissen, die von keiner Universität, die diesen Namen verdient, angewendet wird“, so die Landtagsabgeordneten Riccardo Dello Sbarba, Brigitte Foppa und Hanspeter Staffler.

Die Grünen hoffen, dass dies der erste Schritt zu einem Überdenken des gesamten Systems des Bildungsförderung in Südtirol sein wird, „die bisher von einer viel belasteten Landesabteilung verwaltet wird, während jede Universität, die in Europa diesen Namen verdient, ihre Stipendien, Zuschüsse und Unterkünfte für ihre Studentinnen und Studenten mit internen Einrichtungen verwaltet, die in Italien ‚Opere universitarie‘ genannt werden und von demokratischen Gremien geleitet werden, die von Lehrenden und Studierenden und unter Beteiligung der jeweiligen Regionen (in Südtirol wäre es das Land) gewählt werden.“

Die „Opere universitarie“ seien das „zweite Standbein“ jeder Uni, die etwas auf sich halte, und die Universität in Bozen, der es an solchen Einrichtungen mangle, sei letztlich eine Universität mit eingeschränkter Freiheit, so die Grünen. „Eine Opera Universitaria würde auch die Freie Unibz freier machen.“ Das Ziel der Grünen ist die Schaffung einer solchen Einrichtung für die Universität Bozen in der nächsten Legislaturperiode.

Bezirk: Bozen