Von: mk
Obereggen – Nach fünf Südtiroler Ski-Weltcuprennen in fünf Tagen ist der Europacup an der Reihe, und zwar in Obereggen. Am Dienstag, 19. Dezember geht auf der anspruchsvollen Maierl-Piste der prestigeträchtige Europacupslalom über die Bühne. Es handelt sich um ein besonderes Rennen, denn Obereggen feiert heuer sein 40-jähriges Jubiläum als Europacup-Veranstalter und ist damit der traditionsreichste Europacuport im Skizirkus.
Die provisorische Meldeliste im „Kitzbühel des Europacups“ führt der Brite Dave Ryding an, der beim bisher einzigen Weltcupslalom der Saison in Gurgl auf den vierten Platz fuhr und die Nummer 13 der aktuellen FIS-Punkteliste ist. Ryding hat mit Obereggen noch eine Rechnung offen, denn schon vor neun Jahren, 2014, schrammte er als Vierter nur um 52 Hundertstelsekunden am Sieg vorbei. Ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk könnte sich der Schweizer Marc Rochat machen, denn er feiert am Tag vor dem Rennen seinen 31. Geburtstag. Rochat gehört als 23. der FIS-Liste zu den Mitfavoriten. Ebenfalls gemeldet sind der französische Titelverteidiger Steven Amiez, Sohn von Vizeweltmeister und Olympia-Silbermedaillengewinner Sébastien Amiez, der letztjährige Obereggen-Zweite Simon Rueland aus Österreich sowie der Obereggen-Sieger von 2018 Istok Rodes aus Kroatien.
Die Azzurri schicken laut vorläufiger Meldeliste unter anderem Simon Maurberger, Corrado Barbera, Tommaso Saccardi, Hans Vaccari und Matteo Canins ins Rennen.
Wer am Dienstag um 10.00 Uhr schlussendlich die anspruchsvolle Maierl-Piste in Angriff nimmt, steht nach der Mannschaftsführersitzung am Montagabend fest. Erfahrungsgemäß können die Mannschaften im Europacup im letzten Moment noch Änderungen vornehmen.
In Obereggen sind die Vorbereitungen voll im Gange. Bereits am Freitag wurde die Maierl-Piste mit ihrer Neigung von bis zu 55 Prozent für den Publikumsskilauf gesperrt und mit dem Spritzbalken bearbeitet. „Die Piste ist in gutem Zustand. Jetzt hoffen wir, dass die Temperaturen nicht ganz so hoch werden wie angekündigt, damit wir allen Athleten bestmögliche Pistenverhältnisse bieten können, so wie es unser Anspruch in Obereggen ist“, sagt Rennleiter und OK-Präsident Eduard „Edi“ Pichler. Er steht an der Spitze des Organisationsteams rund um den SC Eggen, die Skischule Obereggen, die Obereggen Latemar AG und den ASV Deutschnofen.
Das Europacuprennen in memoriam Karl und Peter Pichler feiert heuer sein 40-jähriges Jubiläum und nimmt im Europacupzirkus eine Sonderrolle ein. Davon zeugen die vielen Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupsieger, die in Obereggen ihre Visitenkarte abgegeben haben. Auf dem Siegespodest in Obereggen stand 2007 auch der wohl größte Skirennläufer aller Zeiten, Marcel Hirscher: Er wurde als 18-jähriges aufstrebendes Talent Dritter. Vom Siegerfoto strahlten genauso Clement Noel, Andre Myhrer (Obereggen-Rekordsieger mit vier Triumphen), Alberto Tomba, Benjamin Raich, Stefan Eberharter, Giuliano Razzoli, Manfred Pranger, Reinfried Herbst, Kristian Ghedina, Luc Alphand, Tomas Fogdoe, Rudi Nierlich, Armin Bittner, Peter Müller und viele andere.