Riiber jubelte mit der Fahne

Lamparter Siebenter beim WM-Abschluss – Riiber überlegen

Samstag, 08. März 2025 | 15:53 Uhr

Von: apa

Kombinierer Johannes Lamparter hat die Nordische WM in Trondheim ohne die angepeilte Einzelmedaille beendet. Einen Tag nach Team-Silber kam der 23-jährige Tiroler am Samstag in der Gundersen-Königsklasse nicht über den enttäuschenden siebenten Platz hinaus. Dominator Jarl Magnus Riiber verabschiedete sich indes standesgemäß mit einem überlegenen Sieg von der großen Bühne, der 27-jährige Norweger gewann in der Heimat ungefährdet seine insgesamt elfte WM-Goldene.

Silber ging an Riibers Landsmann Jörgen Graabak, der sich im Zielsprint des Langlaufrennens über 10 km gegen den Deutschen Vinzenz Geiger durchsetzte. Lamparter (+1:29,1 Min.) konnte im Finish nicht mehr mit den stärksten Langläufern im Feld mithalten, dem sichtlich niedergeschlagenen Ex-Weltmeister fehlten 18 Sekunden auf die Medaille. “Ich bin sehr leer und sehr enttäuscht. Ich habe mich eigentlich sehr auf den Tag gefreut”, sagte Lamparter mit Tränen in den Augen. “Bitter, es schmerzt einfach.”

Den Tag werde er nun mit Teamkollege Fabio Obermeyr ausklingen lassen und die Medaillenfeier mit dem Team nachholen. “Ich werde mir jetzt mit dem Obi ein Bier aufmachen. Vielleicht holen wir uns eine Pizza und lassen es uns einmal gut gehen. Vielleicht stelle ich mir einfach so einmal einen rein.” Christoph Bieler betonte, dass man Lamparter nichts vorwerfen könne. “Er hat es bis zum Schluss probiert”, sagte der ÖSV-Cheftrainer, der in der Langlauftechnik bei tiefen Verhältnissen noch Aufholbedarf ortete.

ÖSV-Kombinierer geschlagen

Damit reist der ambitionierte Lamparter nach Mixed-Team-Bronze mit insgesamt zwei Medaillen nach Hause. Im Kompaktbewerb hatte er als Fünfter im Zielsprint knapp das Nachsehen gehabt. Die weiteren ÖSV-Kombinierer griffen am Samstag nach schlechten Sprüngen auf der Großschanze nicht in den Kampf um Edelmetall ein. Obermeyr belegte nach einer erneut starken Laufleistung den zwölften Platz, Stefan Rettenegger wurde 16. unmittelbar vor Franz-Josef Rehrl.

Riiber, der wegen der chronischen Darmerkrankung Morbus Crohn nach dem Saisonende zurücktreten wird, holte nach Kompakt-Gold und Mixed-Team-Gold seinen dritten WM-Titel in Trondheim. “Ich hätte mir kein besseres Ende meiner Karriere wünschen können, ich habe viel dafür geopfert”, sagte Riiber. Eine Disqualifikation im Teamspringen von Kollege Graabak vermasselte Riiber eine perfekte WM, tags zuvor hatte er immerhin seine erste Bronzemedaille bei Großereignissen geholt. Seine sportliche Laufbahn wird Riiber zwar mit elf WM-Titeln, aber “nur” einer Olympia-Medaille mit Team-Silber 2018 beenden.

Riiber sprang allen davon

Riiber war der Konkurrenz auf der Großschanze einmal mehr davon gesprungen und ging mit einem Polster von mehr als einer Minute auf die Loipe. Lamparter hatte einen Rückstand von 1:36 Minuten und bildete gemeinsam mit dem Deutschen Julian Schmid ein Tandem. Das Duo versuchte, die stärkeren Langläufer mit Graabak, Ilkka Herola, Geiger und Jens Lurås Oftebro möglichst lange fernzuhalten. Das gelang aber nicht, bereits vier Kilometer vor der Ziellinie war ein Sechskampf um zwei Medaillen absehbar.

Riiber genoss in Führung liegend die Stimmung vor Zigtausenden Fans im Granåsen Skisenter und lief mit der norwegischen Fahne ins Ziel. Währenddessen setzten sich Geiger, Graabak und Oftebro im letzten Anstieg entscheidend ab. Lamparter konnte so wie Schmid nicht mitgehen.

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