Miedler trotz verlorenem Finale frohen Mutes

Lucas Miedler verpasst dritten Wien-Titel

Sonntag, 26. Oktober 2025 | 14:41 Uhr

Von: apa

Tennis-Doppelspezialist Lucas Miedler hat seinen dritten Wien- bzw. fünften Österreich-Titel auf der ATP-Tour verpasst. Der 29-jährige Niederösterreicher und sein portugiesischer Partner Francisco Cabral mussten sich am Sonntag im Endspiel der Erste Bank Open in der Stadthalle den britischen Wimbledonsiegern Julian Cash/Lloyd Glasspool (GBR-2) nach 72 Minuten 1:6,6:7(6) geschlagen geben. Miedler hatte im Vorjahr noch mit Alexander Erler den Titel geholt.

Miedler/Cabral konnten sich mit einem Preisgeld von 89.660 Euro und 300 ATP-Punkten trösten, die Sieger erhielten 168.120 Euro. Das österreichisch-portugiesische Duo, das erst seit Ende März zusammenspielt, hat sich aber immerhin im ATP-Race bereits auf Jahresrang elf gespielt, u.a. mit Titeln in Gstaad und Hangzhou.

Gegner starteten stark ins Match

“Die haben echt gut angefangen, wir nicht ganz so gut. Sie haben extrem viel richtig gemacht am Anfang”, meinte Miedler zum Spielverlauf. “Im zweiten haben wir besser reingefunden. Im Endeffekt war es im Tiebreak ein Minibreak, sie haben verdient gewonnen und sind nicht umsonst das beste Team heuer.”

Das Finale hatte denkbar ungünstig mit einem raschen 0:5-Rückstand begonnen. Satz eins war schnell abgehakt. Im zweiten Durchgang ging es mit dem Aufschlag ohne Breakchance auf beiden Seiten ins Tiebreak. Die Briten nutzten ihre erste Chance zum Titel. Für Cabral und Miedler geht es direkt zum Masters-1000-Turnier nach Paris weiter, das dieses Jahr erstmals im Stadtteil La Defense ausgetragen wird. Sie treffen dort in Runde eins auf Nuno Borges/Tomas Machac (POR/CZE).

Top 13 per Jahresende als Ziel

“Vor der Woche war alles noch viel schwieriger, weil es geht nicht nur ums Masters oder vielleicht alternate (Ersatz-Doppel, Anm.), sondern um diese Top-13-Regel. Da haben wir jetzt sehr wertvolle 300 Punkte geholt”, erklärte Miedler. Zur Erklärung: Teams, die am Jahresende unter den Top 13 stehen, haben bei den ersten fünf Masters-1000-Events des Folgejahres einen Fixplatz bis Rom. “Ich bin jetzt nicht happy, dass wir verloren haben, aber gewissermaßen auch erleichtert.” Nach Paris spielt das Duo noch beim ATP250er in Athen.

Die Zusammenarbeit läuft prächtig und wird definitiv 2026 verlängert. “Wir spielen jetzt ein halbes Jahr zusammen. Wir haben rund 2.300 Punkte geholt, es sind viele Dinge, die schon richtig gelaufen sind. Ich bin schon stolz darauf, was wir erreicht haben in dieser Zeit”, stellte Miedler fest.

Davis Cup als weiteres Highlight für Miedler

Die Absage von Jannik Sinner helfe zwar für das anstehende Viertelfinale des ÖTV-Davis-Cup-Teams gegen Favorit Italien am 19. November, aber: “Auch ohne Jannik sind immer noch acht Spieler besser als Miso (Filip Misolic, Anm.), da sieht man, was die für eine Dichte haben.” Auch die möglichen Doppel seien Weltklasse. “Der Spielmodus ist natürlich eher für die Außenseiter gemacht, denn in weniger Matches kann schneller eine Überraschung passieren. Wir freuen uns alle schon mega drauf.”

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