Von: luk
Sarnthein – Wenn ein Marathon die zweitkürzeste Distanz bei einer Laufveranstaltung ist, dann sagt das schon viel über das Event selbst aus: Das Südtirol Ultrarace ist vorwiegend etwas für Extremsportlerinnen und -sportler. Auch auf den 45 Kilometern werden die Teilnehmer an ihre Grenzen stoßen, gleichzeitig aber in die atemberaubende Bergwelt der Hufeisentour in den Sarntaler Alpen eintauchen – und bei den Frauen vor allem die Marathon-Königin jagen.
Wenn am Samstag, 26. August auf dem Waltherplatz im Herzen Bozens der Startschuss für das Südtirol Ultrarace 45K fällt, dann zeigen die Zeiger des Doms 7.30 Uhr an. Im Anschluss gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Distanz bis zum Totenkirchl auf der Villanderer Alm dieselbe Strecke an, wie jene des 119- und 63-Kilometer-langen Rennens. Damit haben auch sie den knallharten Anstieg auf das Rittner Horn zu bewältigen, bei dem es auf etwas mehr als 20 Kilometern rund 2000 Höhenmeter bis weit über das sonnige Hochplateau hinaus geht.
Nach dem Rittner Horn führt die Trasse über den Gasteiger Sattel in Richtung Sarner Scharte. Zunächst noch auf Wanderwegen, werden die Steige in der Folge schmaler und ausgesetzter, womit eines feststeht: Trittsicherheit verlangt auch die Marathon-Distanz, damit sie gemeistert werden kann. Danach geht es weiter in Richtung Totenkirchl, eine mysteriöse Kapelle auf 2186 Metern über dem Meeresspiegel, die seit 1899 das Hochplateau der Villanderer Alm schmückt. Dort angekommen steht der Abstieg ins Sarntal an. Unterhalb des Villanderer Berges werden die Wandersteige nun wieder breiter, ehe sie vor dem Zielort in Sarnthein in Schotterstraßen münden und zum Schluss sogar asphaltiert sind.
Wer schlägt Edeltraud Thaler?
Wirft man einen Blick auf die Ehrentafel des Südtirol Ultrarace 45K, dann sticht ein Name besonders hervor: Edeltraud Thaler. Die Berglauf-Routinierin aus Lana ist bei Bergläufen in der Region nicht nur öfters anzutreffen, sondern meistens auch ganz vorne mit dabei. Das ist bei diesem 45-Kilometer-Klassiker nicht anders: Die letzten vier Ausgaben gingen allesamt an die Etschtalerin, die 2021 mit 5:07.50 Stunden auch den Streckenrekord bei den Frauen aufgestellt hat. Sie ist nicht umsonst die unbestrittene Königin des Südtirol Ultrarace 45K.
Bei den Herren lautet der Name des Titelverteidigers Tobias Gaiser. Im August des vergangenen Jahres überschritt er die Ziellinie nach 4:09.18 Stunden und verfehlte die Rekordzeit damit um ein bisschen mehr als zehn Minuten. Die hatte 2019 ein Lokalmatador aufgestellt: Der Sarner Hannes Perkmann absolvierte die Strecke damals in 3:58.05 Stunden und ist damit auch der einzige Teilnehmer, der bei den sechs bisherigen Ausgaben der Marathon-Distanz unter vier Stunden bleiben konnte.
Auch das Südtirol Ultrarace 45K wird als Qualifikationslauf für den Ultra Trail du Mont-Blanc (UTMB) gewertet. Zwei (2) ITRA-Punkte bzw. sieben (7) Mountain points gibt es für alle Finisher. Anmeldungen für alle vier Distanzen beim Sarner Trail-Event sind vier Monate vor dem großen Showdown unter www.ultrarace.it möglich.