Aus der Vielfalt zum Gemeinsamen

Allianz der Kultur: Südtirols größte Kulturorganisationen im Zusammenschluss

Donnerstag, 14. Dezember 2023 | 16:37 Uhr

Bozen – Die Allianz der Kultur (ADK) schreitet voran und vereint Tanz, Musik, Kunst, Tradition, Theater, Literatur, Weiterbildung, Jugend- und Subkultur – vom Traditionsverein bis zur alternativen Szene. Die ADK repräsentiert die Interessen der Südtiroler Kultur über sämtliche Kultursparten hinweg. Die Devise des kulturpolitischen Netzwerks lautet: aus der Vielfalt zum Gemeinsamen. Obwohl die Mitglieder sehr unterschiedlich sind, verbinden sie viele gemeinsame Themen. Allen voran stehen das System der Kulturförderung in Südtirol und soziale Fragen zur Tätigkeit und Entlohnung im Kultursektor.

Die Allianz der Kultur wurde auf Initiative des Landesrats für Kultur, Phillip Achammer, im Jahr 2018 gegründet. Ziel war es, ein vielfältiges Netzwerk aus Kulturorganisationen landesweit zu formen und die Stimme der Kultur bei kulturpolitischen Themen zu bündeln. Ein breiter Kulturbegriff geht dem Vorhaben voraus – denn aus allen Kultursparten sind Vereine und Verbände dabei, die sich auch in der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Organisation unterscheiden. Das Netzwerk der Allianz der Kultur hat sich trotz aller Unterschiede zusammengeschlossen und gemeinsam fünf Kulturbotschaften unterzeichnet, die als Leitbild der Organisation dienen. In den letzten Jahren hat man sich verstärkt auf die Gestaltung der internen Struktur konzentriert und Fortbildungen sowie Netzwerktreffen zum Thema „Lobbyarbeit in der Kultur“ organisiert.

Für den Zusammenschluss von 25 der größten Kulturvereine und -verbände aus Südtirol beginnt nun ein neuer Entwicklungsschritt. Mitte dieses Jahres wurde die erste hauptamtliche Stelle für das Netzwerk geschaffen. Carola Kurz ist seit Juli 2023 die neue Geschäftsführerin der Organisation und leitet seither die drei Hauptbereiche der ADK: Netzwerkarbeit, Kulturpolitik und Öffentlichkeitsarbeit. Die Allianz der Kultur versteht sich als Knotenpunkt für kulturelle Verbände und Vereine in Südtirol. Im Netzwerk können Ideen und Ressourcen geteilt werden. Es werden regelmäßige Austauschtreffen, Konferenzen und Workshops organisiert. Auf politischer Ebene setzt sich die ADK aktiv für die Interessen ihrer Mitglieder ein. In Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und Institutionen will sie sicherstellen, dass die Kultur angemessen gefördert wird. Dazu braucht es einen Kulturhaushalt und Kulturförderungsgesetze, die faire Tätigkeit und Entlohnung im Kultursektor möglich machen und zu mehr Balance in der Verteilung von Förderungen führen. Zudem legt die ADK großen Wert auf das Sichtbarmachen der Kultur durch gezielte Informationskampagnen und Projekte. „Unser Ziel ist es, die Vielfalt der regionalen Kultur und ihre gesellschaftlichen und nicht-monetären Werte einem breiten Publikum näherzubringen“, so die Geschäftsleiterin Carola Kurz.

Im nächsten Jahr ist einiges geplant für die Allianz der Kultur. Im Februar gibt es ein großes Netzwerktreffen, bei dem unter anderem auch die neue politische Situation Thema sein wird. Außerdem wird es eine Veranstaltungsreihe zum Thema Finanzierung in der Kultur geben, wobei der Fokus auch auf Alternativen zur öffentlichen Förderung liegen wird. Im Rahmen der Zeitschrift Kulturelemente veröffentlicht die ADK zudem eine Ausgabe zum Thema Lobbyarbeit in der Kultur. Hierzu werden auch Schwesterorganisationen wie die Tiroler Kulturinitiativen (TKI) ihre Expertise beitragen. Im Zuge des Stakeholder Forums zum Klimaplan 2040, wofür die ADK die Suche nach Delegierten koordiniert, wird neben vielen weiteren auch das Thema Klima und Kultur in die Agenda aufgenommen. Auch Forschung und Daten sind eine wichtige Grundlage kulturpolitischer Arbeit. „Der Kultursektor muss in Studien separat analysiert werden, damit qualitative Daten entstehen können, die eine echte Aussage über die Entwicklung der Kultur in Südtirol machen können.“ So Simon Feichter von der Steuerungsgruppe der ADK.

Die Allianz verfolgt das große Ziel, durch verstärkte Zusammenarbeit und einen gestärkten Zusammenhalt in der Kultur die politischen Bedingungen für eine ganzheitliche Verbesserung zu schaffen. Die Förderung einer vielfältigen Kulturlandschaft trägt unmittelbar zur Steigerung der Lebensqualität in der Region bei. Die Kulturszene besitzt nicht nur eine wirtschaftliche Relevanz, sondern fungiert auch als Motor für Innovation, Kreativität und Integration, indem sie einen lebendigen gesellschaftlichen Austausch schafft. Durch ein breites kulturelles Angebot bleibt eine Region nicht nur für Fachkräfte und junge Menschen, sondern auch für Einheimische und Besucher gleichermaßen attraktiv. Die Allianz der Kultur vertritt die Ansprüche der Kultur-Treibenden, aber auch der Kultur-Erlebenden.

Von: mk

Bezirk: Bozen