Von: mk
Bozen – Vor 5.000 Jahren herrschten sicher rauere Sitten als heute. Doch klang die Stimme von Ötzi wirklich dermaßen beunruhigend? Wissenschaftler der Phoniatrie am Bozner Krankenhaus, die unter der Leitung vom Dr. Francesco Avanzini und des Primars für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rolando Füstös, arbeiteten, haben rekonstruiert, wie Ötzi wohl gesprochen haben mag.
Dem Mann aus dem Eis wurden dabei keine ganzen Worte in den Mund gelegt, sondern nur die fünf Vokale des Alphabets.
Natürlich handelt es sich nur um eine Annäherung, wie Ötzis Stimme geklungen haben könnte. Um eine Vorstellung von dem Klang der Stimme zu erhalten, wurde die Mundröhre der Gletschermumie genau abgetastet.
Die Vokale klingen tief und brachial, wie man es sich bei einem Höhlenmenschen vorstellen würde.
Offenbar birgt Ötzi immer noch Überraschungen und fesselt nach wie vor die Wissenschaft genauso wie die Touristen. Die Eismumie wurde im Jahr 1991 im Gebirge an der Grenze zwischen Südtirol und Österreich entdeckt. Ötzi soll vor 5.300 Jahren gelebt haben.
Ötzis Stimmprobe wurde im September im Rahmen des Programms der Eurac zur Entdeckung des Mannes aus dem Eis vor 25 Jahren präsentiert.