Von: mk
Bozen – Im Merkantilmuseum der Handelskammer Bozen wurde gestern Abend die Ausstellung „Fabriken und Burgen am Beginn einer neuen Zeit. Franz Anton von Kofler: Eine Bozner Persönlichkeit des 19. Jh.“ festlich eröffnet. In diesem Zusammenhang erschien auch das siebte Heft des Merkantilmuseums. Die Ausstellung öffnet dem Publikum ihre Tore vom 16. November 2016 bis zum 31. Oktober 2017.
„Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Bozen im Laufe weniger Jahre wichtige Neuerungen eingeführt, die das städtische Leben zutiefst veränderten und um die Jahrhundertwende zu einem Wirtschaftsaufschwung führten. Dazu trug auch Franz Anton von Kofler maßgebend bei. Außerdem war er der erste Präsident der Handelskammer“, informiert Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Als weitsichtiger Unternehmer und Visionär gründete Anton von Kofler (1788-1867) im Jahre 1848 in St. Anton eine Baumwollspinnerei, die erste moderne Fabrik im Raum Südtirol. Im Jahre 1851, als die Handels- und Gewerbekammer an die Stelle des damaligen Merkantilmagistrats trat, übernahm Kofler, als letzter Konsul der ursprünglichen Institution, den Vorsitz und leitete die neue Kammer. Im Jahr 1861 wurde in der Stadt eine wesentliche urbane Infrastruktur eingeweiht: die Gasbeleuchtung. Kofler war zunächst Mitglied des Promotorenkomitees, später Verwalter der Betreibergesellschaft. Zu diesen Initiativen reihten sich in jenen Jahren weitere, wie die Gründung der Sparkasse Bozen und die Entstehung der Eisenbahn, die das Stadtleben intensiv beeinflussten und die wirtschaftliche Entwicklung zwischen dem Ende des Jahrhunderts und dem Ersten Weltkrieg anspornten.
Franz Anton von Kofler war ein vielseitiger Protagonist, der auch im kulturellen Bereich eine maßgebliche Rolle spielte. Als gebildeter Mann und mit einer Leidenschaft für Burgen und Schlösser pflegte er die Erhaltung und die Aufwertung von Schloss Prösels und Schloss Klebenstein, die in seinem Besitz waren, sowie von Schloss Runkelstein, dessen Pächter er war.
„Es ist mir ein großes Anliegen, meine Wertschätzung und Dankbarkeit dem wissenschaftlichen Komitee sowie den Autoren dieses Heftes, den öffentlichen Leihgebern und den privaten Sammlern auszusprechen, die ihre wertvollen Exponate zur Verfügung gestellt haben. Gleichzeitig danke ich den Mitarbeiter/innen, die mit Fachwissen, großer Hingabe und Freude diese Initiative ermöglicht haben“, so Ebner.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober 2017 im Merkantilmuseum, Lauben 39 in Bozen zu sehen, von montags bis samstags von 10.00 bis 12.30 Uhr.