Lost and Found

Tiefgreifender Blick auf die Gesellschaft

Mittwoch, 12. Oktober 2016 | 13:10 Uhr

Von: mk

Bozen – Mit „Lost and Found” gelingt Regisseurin Yael Ronen ein tiefgreifender Blick auf eine gedanken- und gottlose, von Flüchtlingsströmen überforderte Gesellschaft, in der hauptsächlich das eigene Ich zählt.

Maryam Sabry ist mit den Vorbereitungen für das Begräbnis ihres Vaters konfrontiert. Zugleich will die nicht mehr ganz junge Frau, sich bisher um den kranken Vater, um ihren Sohn und ihren Lifestyle-Blog gekümmert hat, dringend mit dem zweiten Kind schwanger werden. Exmann Jochen kommt jedoch als Vater nicht in Frage. Es soll eine „freundschaftsbasierte Elternschaft” – inklusive peniblem Erziehungsvertrag- mit dem schwulen Kumpel Schnute werden.

Zur Beerdigung des Vaters reist auch Maryams Bruder Elias aus Berlin an, frisch verlassen von Camille. Als Trauerbeistand tauchen nicht nur Myriams Ex-Mann Jochen und Elias‘ Ex-freundin Camille auf, auch Onkel Osama meldet sich, der auf eine muslimische Beerdigung drängt. Und dann ruft Cousin Yousef an. Er ist gerade aus dem Irak geflohen, kam über die ungarische Grenze und wartet nun in Wien darauf, abgeholt zu werden. Wo eben noch eine Beerdigung organisiert und um moderne Familienmodelle gerungen wurde, steht nun das Thema Flucht und Neubeginn an: Yousef ist angekommen!

Wie in „Hakoah Wien“ und „Niemandsland“ erzählt Ronen mit viel Humor von den ernsten Themen unserer Zeit.

Die Aufführungen des Volkstheaters Wien finden am 19. Oktober in Bozen im Waltherhaus und am 20. Oktober in Meran im Stadttheater statt und beginnen jeweils um 20.00 Uhr. Kostenlose Einführungen um 19.15 Uhr.

Karten im Südtiroler Kulturinstitut und bei Athesia Ticket. Infos unter 0471 313800, im Internet: www.kulturinstitut.org

Infos unter 0471 313800, im Internet: www.kulturinstitut.org

Unterstützt wird das Gastspiel von der Investitionsbank Mediocredito, subventioniert von der Südtiroler Landesregierung, Abteilung Deutsche Kultur.

Bezirk: Bozen