Von: APA/dpa
Meghan tänzelt durch eine Reihe ungeschmückter Christbäume. In das Haus Sussex soll schließlich nur das Beste kommen, groß und saftig grün muss der Baum sein. “Einmal im Jahr darf man die Baumsache machen”, sagt die 44-Jährige lachend, bevor sie die richtige Tanne findet und in der nächsten Szene mit glitzernden Kugeln schmückt. Traditioneller hätte die Frau von Prinz Harry kaum in das Weihnachtsspecial ihrer Koch- und Back-Show starten können. Die britische Presse spottet.
Die knapp einstündige Produktion ist nun bei Netflix zu sehen. Zu einem “Festtagswunder voller Wärme, Traditionen und jeder Menge Freude” lädt Meghan in “With Love, Meghan: Holiday Celebration” laut der Streaming-Plattform ein. Zu Gast sind unter anderem die beiden Köche Will Guidara und Tom Colicchio sowie die Tennisspielerin Naomi Osaka.
Was vielversprechend klingt, dürfte es in puncto Beliebtheit allerdings schwer haben. Die ersten beiden Staffeln der Serie wurden medial regelrecht zerrissen, von fehlender Authentizität, einer aufgesetzten, selbstgefälligen und klebrigen Produktion war die Rede. Kann Meghan das Ruder mit ein wenig Besinnlichkeit herumreißen?
“Freudlos wie Kohle im Weihnachtsstrumpf”
Sie versucht es zumindest. In dem Special kocht die Herzogin von Sussex allerlei Rezepte, bastelt Adventkalender für ihre Kinder Archie und Lilibet, kredenzt festliche Cocktails und macht sich mit Keksteig und Roten Rüben die Hände schmutzig – alles mit dem Ziel einer von Weihnachtsmusik untermalten Demonstration von Authentizität. Dafür erzählt sie auch Geschichten aus der Kindheit und schwärmt vom Weihnachtsessen ihrer Mutter. Kichernd tritt sie in einer Szene mit rotem Pyjama vor die Kamera und kündigt damit die nächsten beiden Gäste an.
Doch ihr Weihnachtsfieber nehmen einige der 44-Jährigen trotz aller Bemühungen kaum ab. Bereits vor der Veröffentlichung fanden sich in britischen Medien erneut harte Worte. Wenn Meghan zwischen Weihnachtsbäumen rumhüpfe und dabei so tue, als wäre ihr kalt, müsse man das Projekt beinahe “insgeheim bewundern”, es wirke fast wie “eine bewusste Provokation”, hieß es etwa im “Guardian”.
Statt echter Freude serviere die Frau von Prinz Harry (41) “eine sterile Nachahmung von verdächtig makellosen Backwaren, aufgesetztem Lachen und gekünstelten Emotionen”, schrieb der “Telegraph”. Die Serie präsentiere ein Weihnachten “ohne jede Seele” und sei “so freudlos wie Kohle im Weihnachtsstrumpf”. Von “sinnlosen Bastelarbeiten”, unglaubwürdigen Gesprächen und gar einem “Fiebertraum” war in der “Times” nun außerdem nach der Veröffentlichung die Rede.
Ein Küsschen für Harry
Auch Prinz Harry hat einen Auftritt: Er schwärmt in der Küche stehend vom Weihnachtsessen seiner Schwiegermutter, das Meghan gerade zubereitet. Selbst ein Küsschen wird den Zuschauern geboten – derartige Pärchenszenen der beiden sind eine Seltenheit.
Meghan und Harry – der jüngere Sohn von König Charles III. (77) – hatten sich vor mehr als fünf Jahren von ihren royalen Pflichten losgesagt und leben mit ihren Kindern in den USA. Harrys Verhältnis zu seinem Vater galt lange als zerrüttet, zuletzt kam es allerdings zu einer ersten Annäherung.
Nach ihrem Abschied aus dem engeren Kreis der Königsfamilie hatten Meghan und Harry einen Vertrag mit Netflix abgeschlossen und mehrere Projekte auf den Bildschirm gebracht. Im Sommer verlängerten sie die Zusammenarbeit und unterzeichneten einen mehrjährigen sogenannten First-Look-Vertrag. Bisher schreckt der Streaming-Anbieter also nicht vor weiteren Produktionen zurück.
Dass die Frau von Prinz Harry alles andere als ein Grinch ist, ist übrigens schon lange kein Geheimnis mehr. Unter anderem ließ sie sich beim Schmücken eines gut und gerne vier oder fünf Meter hohen Christbaums ablichten. Und selbst das Weihnachtsfest mit der Königsfamilie, traditionell gefeiert in Sandringham, sagte Meghan laut dem “Telegraph” trotz aller Differenzen zu – sogar “fantastisch” soll es gewesen sein.




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