21. Tag der Depression

Informationsstände und Beratungen zum Tag der Depression

Sonntag, 05. Oktober 2025 | 08:00 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Am 1. Oktober, dem „Europäischen Tag der Depression“, werden an den Krankenhäusern Bozen, Meran, Brixen und Bruneck Informationsstände eingerichtet. Dort liegen ganztägig Broschüren mit dem Titel „Depression – was tun?“ auf, die einen verständlichen Überblick über die Krankheit und mögliche Hilfen geben.

„Zwanzig Jahre Aufklärung über Depression haben in Südtirol deutliche Spuren hinterlassen. Die nationale Gesundheitsbefragung PASSI stellt Südtirol ein exzellentes Zeugnis aus: Nur 3,6 Prozent der Befragten in Südtirol wiesen depressive Symptome auf, das ist eine der niedrigsten Raten Italiens. Molise hatte im Vergleich 12,4 Prozent depressive Befragte. Und 75 Prozent der Erkrankten in Südtirol holten sich Hilfe, das ist einer der höchsten Prozentsätze Italiens – in Molise waren es nur 42 Prozent“, heißt es in der Ankündigung.

Der „Europäische Tag der Depression“ wird in Südtirol seit 2004 begangen und soll „breit gefächerte Aufklärung über das Krankheitsbild und mögliche Hilfen“ gewährleisten.

Das Projekt wird gemeinsam vom Südtiroler Sanitätsbetrieb, dem Verband der Angehörigen „Ariadne“, der Selbsthilfevereinigung psychisch Kranker „Lichtung/Girasole“ und allen Rotariern Südtirols getragen. „Rotary hat auch die Kosten die Broschüren übernommen.“ Der Apothekerverband Südtirols sorgt unter seinem Präsidenten Maximin Liebl dafür, dass die Informationsbroschüren ab Anfang Oktober auch in allen Apotheken des Landes aufliegen.

Am Krankenhaus Brixen wird zudem eine „Beratungsecke Depression“ eingerichtet. „Von 09.00 bis 12.00 Uhr werden Richard Santifaller als Betroffener, von 14.00 bis 17.00 Uhr Psychiatrie-Primar Roger Pycha, allen Interessierten für Gespräche zur Verfügung stehen.“

Die Erklärungen erinnern daran, dass „durchschnittlich fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der westlichen Welt in jedem Augenblick an Depressionen“ leiden. Besonders betroffen seien Frauen sowie Menschen in Großstädten, wo „zehn Prozent ihrer Bewohnerinnen und Bewohner“ betroffen seien.

„Die Depression ist laut WHO die Volkskrankheit, die der Menschheit am meisten gesunde Lebensjahre raubt. Sie verschlingt in hoch entwickelten Ländern ein Prozent des Bruttosozialproduktes. Sie kann jeden treffen.“

Zu den wichtigsten Merkmalen zählen „dauerhaft gedrückte Stimmung und der Verlust von Freuden und Interessen“. Neben innerer Leere oder Antriebslosigkeit treten auch körperliche Symptome auf: „Kopf- oder Rückenschmerzen, Druck auf der Brust, unerträgliches Kribbeln im Bauch, Schwindel und Schwäche bei allen Bewegungen sind die häufigsten körperlichen Merkmale einer Depression. Aber auch Mundtrockenheit, Sehstörungen und Haarausfall können auftreten.“

Zur Behandlung gehören „Psychotherapie, antidepressive Medikamente und Teilnahme an Selbsthilfegruppen“. Ergänzend können „Schlafentzug, Lichttherapie, Magnetstimulation, die Gleichstromhaube oder die Elektrokrampftherapie“ eingesetzt werden.

Als erste Anlaufstellen gelten Hausärzte, Psychologische Dienste und Zentren für Psychische Gesundheit, ebenso Psychiaterinnen und Psychotherapeuten. In Notfällen sollen Betroffene „sich an die Notfallnummer 112 oder an die Notaufnahmen der Krankenhäuser von Bozen, Meran, Brixen oder Bruneck wenden. Dort besteht rund um die Uhr ein psychiatrischer Bereitschaftsdienst. Auch das psychologische Krisentelefon 800101800 ist pausenlos erreichbar.“

Darüber hinaus besteht in Südtirol ein starkes Netzwerk von Hilfsangeboten: Die „Telefonseelsorge“ der Caritas (0471 052052), „telefono amico“ (02 23272327) sowie „Young and direct“ (0471 1551551) bieten Unterstützung. Selbsthilfegruppen für Betroffene werden von „Lichtung/Girasole“ (0474 530266) organisiert, Angehörigengruppen sind beim Verein „Ariadne“ (0471 260303) erreichbar.

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