WhatsApp-Nachricht nervt auch in Südtirol

Auf Mitleidstour mit “blindem” Baby

Donnerstag, 16. Februar 2017 | 07:21 Uhr

Bozen – Auf WhatsApp macht soeben die Nachricht die Runde, die offenbar an das Mitleid der Empfänger appellieren will. Ein Bild mit einem Baby wird angezeigt, das angeblich blind ist. Auch in Südtirol kursiert das Foto und nervt die Nutzer.

Die Nutzer werden aufgefordert, die Nachricht „unbedingt“ weiter zu schicken. Das Baby sei blind. WhatsApp zähle, wie oft das Bild geteilt worden sei, und bezahle dann die Operation. Viele vermuteten, dass es sich um einen Fake handelte – und sie lagen völlig richtig.

Die Internationale Anlaufstelle und der Verein zur Aufklärung über Internetbetrug, Falschinformationen sowie Computersicherheit und zur Förderung von Medienkompetenz – kurz mimikama – bestätigt, dass die Nachricht nicht stimmt.

WhatsApp verfüge über keinen Mechanismus, der es ermögliche, kontrollieren, wie oft eine Nachricht mit demselben Inhalt weitergeleitet wurde. Zumindest gibt es keinen offiziellen Mechanismus, den irgendeine Organisation nutzen könnte.

Auch in Südtirol kursiert die Nachricht, wie ein Südtirol News-Leser der Redaktion mitteilte.

Ähnliche Beiträge gibt es auch auf Facebook. Immer wieder werden Bilder von Kindern geteilt, die angeblich krank sind, und es wird verkündet, dass für Operationen und Behandlungen bezahlt werde. Auch dabei handelt es sich meist um Lügen.

Auf Facebook geht es bei solchen Aktionen in den meisten Fällen um das Sammeln von Likes. Bei WhatsApp gibt es jedoch keine Möglichkeit, bei einer Nachricht ein Like zu hinterlassen. Insofern ist der Sinn der Aktion unklar.

Mimikama rät dazu, diese  und ähnliche WhatsApp-Nachrichten nicht weiterzuverbreiten. Ein Nicht-Verbreiten habe keine negativen Folgen. Wichtig sei vor allem für Kinder und Jugendliche eine regelmäßige Aufklärung durch Eltern, Erziehungsberechtigte und Lehrer.

Ein Weiterverbreiten trage lediglich dazu bei, bei anderen Empfängern Unwohlsein, Angst und Unsicherheit auszulösen. Außerdem würden durch das Verbreiten solche Nachrichten über einen langen Zeitraum am Leben erhalten.

Von: mk

Bezirk: Bozen