Von: luk
Bozen – Es ist ein Zeichen der Liebe und Anhänglichkeit, wenn der Hund das Gesicht seines Herrchens oder Frauchens abschleckt. Von uns Menschen wird dies aus Angst vor Krankheitserregern aber meist als gefährlich stigmatisiert.
Doch bedroht die liebevolle Geste des Vierbeiners tatsächlich unsere Gesundheit? Fabrizio Pregliasco, Virologe der Universität Mailand und Direktor des Instituts „Galeazzi“, erklärt gegenüber der Tageszeitung Repubblica, dass dem nicht so sei. Man riskiere eher beim Küssen einer anderen Person eine Krankheitsübertragung.
Auf Nummer sicher geht, wer die Hundeliebe mit Vorsicht über sich ergehen lässt. Das Tier sollte lediglich die Haut mit seiner Zunge abschlecken, diese sei nämlich eine undurchdringliche Barriere für Erreger, so der Virologe.
Kommt der Vierbeiner dabei aber auch an die Schleimhäute der Augen, der Nase oder des Mundes, besteht zumindest das Risiko einer Ansteckung.
Im Alltag der Menschen gebe es aber Ansteckungsrisiken, die größer seien, so Pregliasco weiter. Er nennt dabei Türklinken oder Abspülschwämme in der Küche. Dort tummeln sich massenhaft Bakterien und Erreger. Auch gewisse sexuelle Praktiken, wie Oralsex könnten mit einer Infektion enden.
Der Experte kommt zum Schluss, dass eine feuchte Hundezunge im Gesicht zwar ein gewisses Risiko birgt, dieses aber auch bei anderen Handlungen der Menschen vorhanden sei.