Von: Ivd
Bozen – Mit gebündelten wichtigsten Informationen auf einem Faltblatt und einer eigenen Internetseite informiert das Land in diesen Tagen landesweit über Gendermedizin, also über die Medizin der Unterschiede. Ziel ist es, das Bewusstsein dafür zu stärken, dass Frauen und Männer nicht gleich krank werden und deshalb oft unterschiedlich behandelt werden müssen.
Herzinfarkt, Depression, Osteoporose, Diabetes oder Migräne und viele andere Erkrankungen verlaufen bei Frauen und Männern anders. Auch Medikamente wirken je nach Körper unterschiedlich stark. Das Land will dazu beitragen, dieses Wissen in Forschung, Ausbildung und Alltagspraxis verankern. “Wir wissen heute, dass die Medizin genauer hinschauen muss”, sagt Gesundheitslandesrat Hubert Messner. “Wenn wir die Unterschiede zwischen Männern und Frauen verstehen, können wir Krankheiten früher erkennen, besser behandeln und Leben retten”, sagt Messner.
Ein übersichtliches von der Agentur für Presse und Kommunikation erstelltes Faltblatt informiert mit einfachen Beispielen, wie sich Symptome unterscheiden können zum Beispiel bei Herzinfarkten, die bei Frauen oft ohne den typischen Brustschmerz verlaufen. Noch umfassender Informationen und gibt es auf der eigens eingerichteten Webseite. Dort bekommt man auch Infos zum Plan zur Umsetzung der Gendermedizin, den die Landesregierung 2024 auf Basis des nationalen Gesetzes Nr. 3/2018 beschlossen hat. Der Plan des Landes sieht vor, die geschlechterspezifische Medizin Schritt für Schritt in Südtirol umzusetzen. Dazu gehören Fortbildungen für Ärztinnen und Pflegekräfte, neue Lehrinhalte in Ausbildungseinrichtungen und die Förderung gezielter Forschung. Angepasst werden sollen zudem die Betreuungspfade. Auch die Menschen in Südtirol sollen stärker eingebunden werden, etwa durch Veranstaltungen, Schulprojekte und Informationsangebote in den Gemeinden.
“Gendermedizin ist nicht Medizin für Frauen oder eine Mode, sondern ein entscheidender Schritt zu gerechterer und wirksamerer Gesundheitsversorgung”, bekräftigt auch Cecilia Stefanelli, Beauftragte für Gendermedizin im Landesamt für Personal, Bildung und Beiträge im Gesundheitswesen.




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