Von: mk
Bozen – Experten und Fachleute aus der ganzen Welt haben sich in Bozen getroffen, um den zahlreichen Teilnehmern die letzten Neuigkeiten über Osteoporose und die Wichtigkeit der Vitamin D Therapie vorzustellen.
Unter den berühmten Referenten ergreift Prof.in Heike Bischoff-Ferrari für Altersmedizin und Altersforschung am Universitäts-Spital Zürich das Wort und erklärt, dass man bei der Hälfte der älteren Bevölkerung einen Vitamin D Mangel mit Blutspiegel unter 20 ng/ml nachweisen kann. Das Risiko steigt mit dem Alter an, zumal einerseits die Haut weniger Vitamin D produziert und anderseits sich ältere Personen weniger den Sonnenstrahlen aussetzen. Man konnte außerdem bei älteren Personen in Mediterranen Ländern einen größeren Vitamin D Mangel nachweisen, da es zu heiß ist um an die Sonne zu gehen.
Den Vitaminmangel kann man nicht durch die gesunde Ernährung abdecken. Fetter Fisch, Eigelb und manche Pilze enthalten Vitamin D, aber um den Vitamin D Bedarf abzudecken, müsste man 2 mal fetten Fisch oder 10 bis 12 Eier täglich zu sich nehmen, wobei letzteres sicher abzuraten ist.
Vitamin D, das man im Sommer durch die Sonne speichert, hält nur bis zu sechs Wochen an und reicht somit für den Winter nicht aus. Bei älteren Hüftbruchpatienten kann man bis zu 80 Prozent einen Vitamin D Mangel nachweisen und bei 50% sogar einen sehr schweren Vitamin D Mangel.
Ein schwerer Vitamin D Mangel führt zu Knochen- und Muskelschwäche und Vitamin D Supplementation kann diese Symptome beheben. Um diese Doppelwirkung am Knochen und Muskel zu erreichen, müssten 800 Internationale Einheiten Vitamin D am Tag eingenommen werden. Diese Therapie würde jeden dritten Sturz und Hüftbruch vermeiden.
Außerdem betont Frau Prof. Bischoff-Ferrari, dass Vitamin D Supplemente unabhängig vom Alter gut aus dem Darm aufgenommen werden und eine Dosierung von 800 Internationale Einheiten sicher ist und in über 97 Prozent älterer Menschen einen Vitamin D Mangel behebt.
Der Generaldirektor Dr. Thomas Schael, unterstreicht die Wichtigkeit der Vitamin D Therapie und wiederholt das Thema der Angemessenheit der Verschreibung dieses und anderer Medikamente.
Der Knochen hat aber nicht nur eine Stützfunktion, sondern ist auch eine endokrine Drüse, eine absolut neue Sicht, lässt Prof. Barbara Obermayer-Pietsch, Expertin für Endokrinologie und Osteologie an der Medizinischen Universität in Graz, die neugierigen Teilnehmer des Kongresses wissen. Im Knochen wird u.a. ein Hormon, Osteocalcin, gebildet, das innerhalb und außerhalb des Knochens für mehrere Körperfunktionen eine große Bedeutung hat. Es reguliert u.a. den Zuckerstoffwechsel, Geschlechtshormone und wirkt auch auf den Fettstoffwechsel ein.
Basierend auf kürzlich erforschten parallelen jahreszeitlichen Schwankungen der Serumspiegel von Vitamin D und Testosteron bei Männern wurde in klinischen Studien durch die Verabreichung von Vitamin D ein Anstieg des Testosteronspiegels nachgewiesen, erklärt Prof. Obermayer-Pietsch.
Prof. Markus Herrmann ist sehr erfreut über den Verlauf des Kongresses und dankt den Referenten für die innovativen und revolutionären Beiträge