Hier feiern die Narren!

Schrill und wild: Fasching in Südtirol

Donnerstag, 20. Februar 2020 | 07:33 Uhr

Bozen – Schreiend, klappernd, stampfend und schrill ziehen zur Faschingszeit die Narren umher: Vor allem am Unsinnigen Donnerstag gibt es in Südtirol traditionelle Faschingsumzüge ebenso wie rauschende Faschingspartys. Doch auch am Rosenmontag geht es bei zahlreichen Bällen hoch her und auch der Faschingsdienstag hat einiges zu bieten.

Wie man in Südtirol Fasching feiert, wo es die tollsten Umzüge und Faschingspartys gibt, lest ihr hier.

Die wohl bekanntesten und urtümlichen Faschingsbräuche sind der Egetmann-Umzug in Tramin und das Zusslrennen in Prad am Stilfser Joch im Vinschgau.

Der Egetmann-Umzug in Tramin findet alle zwei Jahre (in den ungeraden Jahren) statt. Heuer ist also Pause. Die Narren müssen sich also noch gedulden oder auf den Kinder-Egetmannumzug am Faschingsdienst, den 25. Februar gehen.

Das Zusslrennen in Prad ist ein einzigartiger Faschingsbrauch, der jedes Jahr am Unsinnigen Donnerstag in Prad am Stilfserjoch im oberen Vinschgau stattfindet. Seit jeher soll damit der Winter mitsamt seinen bösen Geistern vertrieben werden. Am 20. Februar 2020 werden die Straßen von Prad am Stilfserjoch von Burschen und Männern bevölkert, die in Weiß gekleidet und mit bunten Maschen und Blumen geschmückt sind. Um den Bauch tragen die sogenannten „Zussl“ Kuhschellen oder andere Glocken. So ziehen sie unter lautem Getöse durch die Gassen.

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Pansele, pansele – beim beliebten Faschingsumzug in Terlan erwartet die Besucher ein großes Aufgebot an bunten Wagen, lustigen Masken und verrückt gewordenen Narren in tollen Kostümen. Los geht’s am Unsinnigen Donnerstag um 13.00 Uhr.

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In Salurn im Süden von Südtirol geht es am Unsinnigen Donnerstag ebenfalls zur Sache: Der große Perkeo Maschggra-Umzug steht ab 11.00 Uhr an. „Perché no“ (zu Deutsch: Wieso nicht), sagte einst der kleinwüchsige, trinkfeste Salurner Giovanni Clementi wiederholt zu einem Glas Wein und wurde seitdem nur noch „Perkeo“ genannt. Damit wurde er zur Hauptfigur des Salurner Faschings. Denn jedes Jahr übergibt der Bürgermeister dem lustigen Gesellen drei Tage lang die Schlüssel des Rathauses und somit die Herrschaft über das Dorf. Am Faschingsdienstag werden die Schlüssel wieder zurückgegeben.

Ein großer Faschingsumzug erfreut die Narren am 23. Februar in Gossensass im Wipptal: “Gossywood” findet von 13.33 bis 17.00 Uhr statt.

Facebook/Knödel Bergmusikanten

Auch in den Städten verkleidet man sich zu Fasching gerne. So etwa in Bozen, wo traditionell die Narren auf den Talferwiesen anzutreffen sind. Auch in den kleineren Städten wie Klausen oder Sterzing finden Faschingsumzüge statt.

Auf zum 29. Lananer Radlfasching!

Närrisches Treiben gibt es am Faschings-Sonntag, den 23. Februar in Lana beim 29. Lananer Radlfasching. Acht Vereine aus Lana laden alle Interessierten zum 29. Radlfasching ein, aktiv mit zu machen. Mit Fahrrad, Anhänger, Roller oder ähnlichen Gespannen, in Verkleidung oder gerne auch als begeisterte ZuschauerInnen am Straßenrand. Gestartet wird um 14.00 Uhr auf dem Sportplatz von Lana.

In Leifers waren die Narren bereits am vergangenen Dienstag los: Mit 23 prächtigen Wagen, vielen Tänzern und Faschingsnarren machte die Karnevalgruppe Leifers den 43. Karnevalsumzug zu einem Fest der Farben und der Freude. Wie jedes Jahr sind die Leiferer Faschingsnarren am Samstag, den 22. Februar auch in Bozen zu Gast. Ab 14.00 Uhr führt der Umzug von der Baristraße über die Alessandria-, Sassari-, Montecassino- bis in die Mailand- und Turinstraße.

„Fasching in Schuffa“ – in Welschnofen gibt es am Faschingsdienstag einen Umzug für die ganze Familie. Bunter Trubel, festliche Musik und fantasievolle Verkleidungen erwarten den Besucher. Los geht es pünktlich um 15.03 Uhr. Das diesjährige Thema ist „Foschings-Dianstig for future – 1. Schuffener Klimagipfel“. Mit dabei sind heuer wieder Jung und Alt, insgesamt 16 Gruppen, bestehend aus sieben Fuß- und Kindergruppen, acht Wagen und der Feuerwehr, die als „Coda“ den Umzug wie schon seit Jahrzehnten abschließt. Am Kirchplatz befindet sich die Schuffa-Jury, heuer bestehend aus drei alteingesessenen Faschingsnarren aus dem Dorf, welche alle Gruppen nach ihrer Idee, ihren Kostümen und ihrer Performance bewerten. Die besten drei werden anschließend im Haus der Vereine gekürt. Dort findet ab 16.00 Uhr die große Faschingsfeier statt, welche bis spät in die Nacht andauert.


Eggental Tourismus
Auch in den Skigebieten wird Fasching gefeiert: In Obereggen findet vom Unsinnigen Donnerstag bis Faschingsdienstag, den 25. Februar, ein umfangreiches Animationsprogramm auf den Skipisten statt. Am Donnerstag, Freitag und Dienstag geht es unter anderem für Nachtschwärmer im Faschings-Outfit von 19.00 bis 22.00 Uhr auf den mit Scheinwerfern beleuchteten Pisten bunt zu. Am Samstag findet zum 20. Mal der „Historische Ski Tag“ statt. Das Skifahren der „Ponzenbretter-Gruppe“ beginnt um 8.30 Uhr mit einem zünftigen Frühschoppen samt musikalischer Begleitung an der Talstation in Obereggen. Am Samstag und am Rosenmontag finden auf allen zwölf Skihütten des Ski Center Latemar verschiedene künstlerische Darbietungen mit Magie, Ballonkunst, Clownerie und Pantomimen statt. Eine weitere Attraktion am Rosenmontag ist die Benefizaktion „Latemar for Africa“ der „Missionsgruppe Meran – Ein Brunnen zum Leben“.

Auch auf den Pisten in Hochabtei gibt es zu Fasching für große und kleine Gäste tolle Unterhaltung. Am Unsinnigen Donnerstag wird in Kolfuschg ein Faschingsfest bei der Brücke der Piste im Dorfzentrum organisiert. Die Veranstaltung beginnt um 14.30 Uhr und die Kinder werden viel Spaß mit den Clowns und ihren Tricks haben. Am Sonntag 23. Februar steht im Skigebiet eine Fasching-Schatzsuche auf dem Programm. In Abtei wird am selben Tag der traditionelle Carnival Cup gehalten. Das Maskenrennen, das um 14.00 Uhr stattfindet, wird von der Skischule Badia organisiert. Auch im Dorfzentrum von St. Kassian, das für den Verkehr geschlossen ist, wird ab 14.30 Uhr ein Faschingsfest mit musikalischer Unterhaltung und magischen Tricks gehalten.

In Auer ist ebenfalls etwas los. Vor Kurzem hat sich der Elferrat des Aurer Carnevalvereins neu formiert, um das närrische Treiben im Dorf nicht aussterben zu lassen. Jetzt stehen zwei Termine fest. Am Unsinnigen Donnerstag gibt es am Dorfplatz ab 16.00 Uhr einen Faschingsumtrunk. Spezialgast ist dabei der berühmte Clemens Pankert, besser bekannt als „Perkeo“ aus Salurn. Am Faschingssonntag, den 23. Februar wird ein Fest auf dem Hauptplatz ausgerichtet.

Von: luk

Bezirk: Bozen