„Wir dürfen die Familien nicht allein lassen“

Tag der Vermissten: Corrarati unterstützt Verein „Penelope“

Donnerstag, 11. Dezember 2025 | 17:50 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Heute wird in Italien der Tag der Vermissten begangen. An diesem Tag wird auf den Schmerz der betroffenen Familien aufmerksam gemacht, die Tag für Tag auf eine positive Nachricht warten und unermüdlich dafür kämpfen, das vermisste Familienmitglied wieder in die Arme schließen zu können, denn jede Person, die vermisst wird, bedeutet zugleich verzweifelte Angehörige, die auf eine erlösende Nachricht hoffen.

Als Zeichen der Solidarität mit den Familien, die diese Tragödie am eigenen Leib erfahren müssen, wie auch mit jenen, die, wie der Verein „Penelope“, betroffene Familien unterstützen und gemeinsam mit den Behörden an der Aufklärung der Vermisstenfälle arbeiten, traf sich Bozens Bürgermeister Claudio Corrarati heute anlässlich des Tags der Vermissten mit mehreren Mitgliedern des Vereins Penelope. Angeführt wurde die Delegation von der der lokalen Vereinspräsidentin Mirella Spadotto Liponi und ihrem Mann Livio. Die beiden sind die Eltern von Andrea Liponi. Der junge Mann aus Bozen ist am 8. Juni 2008 spurlos verschwunden.

Bürgermeister Corrarti überbrachte den Anwesenden das Mitgefühl und Nähe der gesamten Stadt und betonte, wie wichtig es sei, die Erinnerung an alle noch vermissten Personen wachzuhalten. „Wir dürfen die Familien nicht allein lassen“, so Corrarati. „Ihre Stärke und ihre Ausdauer sowie der unermüdliche Einsatz von Organisationen wie Penelope verdienen unser aller Anerkennung und Unterstützung. Ein Mensch, der einfach verschwindet, hinterlässt einen tiefen Schmerz, der in der gesamten Bevölkerung zu spüren ist.“

„Penelope“ ist eine nationale Organisation, die auch im Trentino und in Südtirol präsent ist. Seit Jahren ist „Penelope“ eine wichtige Anlaufstelle für Menschen, die damit belastet sind, dass eine ihnen nahestehende Person plötzlich auf unerklärliche Weise verschwunden ist. Die Organisation unterstützt die Betroffenen, gibt ihnen Halt und arbeitet eng mit den Behörden zusammen. Der 12. Dezember ist somit nicht nur ein Gedenktag, sondern auch ein Aufruf an die Behörden, Polizeikräfte, Freiwilligen und die Bevölkerung, mit vereinten Kräften immer weiterzumachen, damit die vielen Vermisstenfälle irgendwann aufgeklärt werden können.

Die Stadt Bozen wird auch weiterhin Initiativen unterstützen, die die Aufmerksamkeit auf das Schicksal der vermissten Personen lenken und ihr Andenken wachhalten, in dem Bewusstsein, dass ein Mensch, der verschwindet, nicht nur bei den Angehörigen, sondern in der gesamten Gemeinschaft eine tiefe Wunde hinterlässt.

Bezirk: Bozen

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