Wenn Unordnung mehr ist als nur ein ungemachtes Bett

Warum manche Menschen einfach nicht aufräumen können

Dienstag, 20. Mai 2025 | 09:34 Uhr

Von: red

Unordnung wird oft als Nachlässigkeit abgestempelt – doch psychologisch betrachtet steckt häufig mehr dahinter. Laut der Psychologin Olga Albaladejo bedeutet “desordenado” mehr als nur ein chaotisches Zimmer: “Es kann ein bewusster Widerstand gegen ein strukturiertes System sein – oder Ausdruck einer anderen Denkweise. Manche Menschen funktionieren einfach besser außerhalb von festgelegten Ordnungsmustern.”

Vier Typen von Unordnung – und was sie wirklich bedeutet

Laut Albaladejo gibt es nicht die eine desorganisierte Persönlichkeit. Stattdessen zeigen sich bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Gründe für ihr Chaos:

Der Gestresste: Ein hektischer Lebensstil lässt kaum Zeit für Ordnung – Priorität haben andere Dinge.
Die Kreative: Für viele schöpferische Köpfe ist das Chaos Teil ihres Prozesses.
Der Aufschieber: Prokrastination führt dazu, dass Aufräumen ewig vertagt wird.
Die Neurodivergente: Personen mit ADHS oder Autismus erleben Ordnung oft anders – und handeln entsprechend.

Wichtig ist: Unordnung bedeutet nicht automatisch Versagen, sie kann auch Teil einer funktionierenden Persönlichkeit sein.

Ordnung ist lernbar, mit kleinen Schritten

Auch wenn Unordnung nicht per se negativ ist, kann sie auf Dauer belastend werden. Wer gegen das Chaos ankämpfen möchte, dem hilft laut der Plattform Sortifyd eine klare Strategie:

Klein anfangen: Ein Schreibtisch, ein Nachtkästchen – ein kleiner Anfang schafft Motivation.
“Eins rein, eins raus”-Regel: Wer etwas Neues ins Haus bringt, entfernt gleichzeitig etwas Altes.
Fixe Plätze für Essentials: Schlüssel, Tasche & Co. gehören an feste Orte – das reduziert Stress im Alltag.

Ordnung ja – aber nur, wenn sie zu euch passt

Unordnung ist nicht immer schlecht und Ordnung ist kein Dogma. Wer versteht, warum er chaotisch ist, kann bessere Entscheidungen treffen. Vielleicht steckt hinter dem Durcheinander ein kreativer Kopf, eine andere Denkweise oder einfach ein Leben, das andere Prioritäten setzt.

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