Von: luk
Bozen – Der Freiheitliche Landesparteiobmann und Landtagsabgeordnete Walter Blaas intervenierte im Südtiroler Landtag mittels einer Anfrage, um Auskünfte über den Börsengang der Alperia Energy zu erhalten. Im vergangenen Juli ist die Gesellschaft Alperia Energy, welche als Verkaufs- und Handelsgesellschaft des Unternehmens Alperia AG angesehen werden kann, für den Handel an der Energiebörse European Energy Exchange in Leipzig zugelassen worden. Die European Energy Exchange (EEX) dient als Marktplatz für Energie und energienahe Produkte. Die Börse unterliegt als öffentlich-rechtliche Institution dem deutschen Börsengesetz. Die Handelstätigkeit soll sich von der Planung der Energieproduktion in den Wasserkraftwerken über den Verkauf eines Teils der produzierten grünen Energie und den Einkauf von Erdgas bis hin zum Handel vom CO2-Zertifikaten erstrecken.
„Südtirols Energiepolitik glänzte bisher weniger durch Erfolge als durch Skandale und Prozesse“, stellt der Freiheitliche Landesparteiobmann in einer Aussendung einleitend fest. „Aus diesem Grund steht die Opposition in der besonderen Pflicht jeden Schritt der energiepolitischen Entscheidungen zu kontrollieren“, so Blaas mit dem Verweis auf seine Interventionen im Südtiroler Landtag.
„Der Börseneinstieg der Alperia Energy war eine alleinige Entscheidung des Unternehmens Alperia“, kritisiert Walter Blaas die fehlende Einbindung des Landes Südtirol bei dieser strategischen Entscheidung in der Energiepolitik. „Jeder Börsengang ist mit Chancen und Risiken verbunden, die abgewogen gehören“, erörtert der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter und übt Kritik an der Antwort auf seine Anfrage. Landesrat Theiner wollte in seiner Auskunft nicht auf die bestehenden Risiken eingehen: „Die European Energy Exchange (EEX) ist eine sehr liquide Börse und birgt für Alperia Energy zusätzliche Möglichkeiten im Stromhandel. Es bestehen für Alperia entsprechende Chancen auch in Ergänzung zum sogenannten bilateralen Verkauf“, zitiert Blaas aus der vorliegenden Antwort.
„Was das Handelsvolumen von Alperia Energy an der EEX betrifft, so richtet sich das je nach Preisvorschau und wird innerhalb der Gesellschaft entschieden, welcher Prozentsatz an der EEX gehandelt wird, denn grundsätzlich wird die produzierte Energiemenge an der italienischen Börse verkauft“, hält der Freiheitliche Landtagsabgeordnete mit Blick auf die Unterlagen fest.
„Die Kosten für die Teilnahme der Alperia Energy an der EEX betragen 15.000 Euro jährlich als Fixgebühr. Für jede gehandelte Energiemenge an der Börse ist eine Abgabe von 0,0075 Euro pro MWh zu entrichten“, erklärt Blaas.
Auf die Frage, ob Alperia Energy auch Handel mit nuklearer und fossiler Energie betreiben wird, lieferte der zuständige Landesrat eine interessante Antwort, die dies nicht ausschließt: „Um erneuerbare Energie zuzukaufen, müssen teure Zertifikate erworben werden. Alperia Energy garantiert aber allen Kunden, die explizit nach grüner Energie verlangen, die Lieferung von erneuerbarer zertifizierter Energie“, zitiert Blaas aus den Unterlagen.
„Fehlentscheidungen an der Börse, Verluste oder steigende Kosten könnten sich negativ auf die Endverbraucher auswirken“, warnt der Freiheitliche Landesparteiobmann. „Der Börsengang von Alperia Energy ist mit etlichen unbeantworteten Fragen verbunden und bedarf der aufmerksamen Kontrolle der weiteren Entwicklung“, hält Walter Blaas abschließend fest und kündigt weitere Initiativen im Landtag an.