Von: luk
Bozen – Tony Tschenett, Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), übt harsche Kritik am lvh und dessen Kampagne „Generation H“. “Auslöser der Kritik ist die Veröffentlichung eines Plakates, in welchem für das Handwerk geworben wird und der theoretische Unterricht ins Lächerliche gezogen wird.”
“Dieses Plakat würde”, so der ASGB-Chef, darauf abzielen, “potentiellen Berufseinsteigern den Schulunterricht madig zu reden.”
“Ein Sammelsurium von auf die Schule bezogenen Wörtern, wie „auswendig lernen, unflexibel, Langeweile, wenig Taschengeld, abhängig, rumsitzen, Theorie“ würde bezwecken, den Jugendlichen zu suggerieren, die Schule wäre nicht wichtig.” Dabei sei es der LVH selbst gewesen, der zusammen mit dem Bildungsressort mit Vehemenz darauf gepocht hat, für viele Lehrberufe ein zusätzliches Lehrjahr einzuführen. Auch die Realisierung der Berufsmatura sei ein lange gehegter Wunsch der Handwerker gewesen, um dem Stigmata das Handwerk wäre eine Einbahnstraße gegenzuwirken. Diese Plakataktion sei vor diesem Hintergrund nicht nur widersprüchlich, sondern würde an Schizophrenie grenzen, so Tschenett.
lvh
„Die herausragenden Leistungen unserer Handwerker bei den Berufsweltmeisterschaften sind mindestens genauso auf die schulische Betreuung zurückzuführen, wie auf die praktische Ausbildung in den Betrieben. Die zuständigen Lehrkräfte bereiten die Lehrlinge mit Akribie auf die Meisterschaften vor. Dies sollte auch dem LVH bekannt sein, der nur allzu gerne die Ergebnisse der Lehrlinge medienwirksam verkauft. Auch die Anstrengungen und Mühen der Lehrpersonen, die Jugendlichen bestmöglich auf ihre Zukunft vorzubereiten, werden mit einer solchen Aktion nicht geachtet“, schreibt Tschenett in einer Stellungnahme.
Außerdem würde das Plakat die klassischen Oberschüler gegenüber den Lehrlingen abwerten. Es sei aber nicht akzeptabel, dass verschiedene Ausbildungsmodelle gegeneinander ausgespielt werden.