Von: bba
Bozen – Das ökumenische und interreligiöse Institut für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung „De Pace Fidei“ kam Anfang Dezember per Videokonferenz zu seiner ersten Sitzung mit dem (teil-)erneuerten wissenschaftlichen Beirat zusammen. Der Direktor des Brixner Hochschulinstituts, Professor Paolo Renner, konnte mit Mara Alaimo, Judith Hafner und Luigi Spagnolli drei neue Mitglieder aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern willkommen heißen.
Mara Alaimo ist unter anderem im Bereich des ethischen Finanzwesens bei „Oikocredit“ tätig, Judith Hafner arbeitet bei der Diözesan-Caritas und betreut das „Nachhaltigkeitsnetzwerk Südtirol“, während Luigi Spagnolli als früherer Bürgermeister von Bozen und aktuell als Direktor des Amtes für Jagd und Fischerei politisch-institutionelle Erfahrung mitbringt. Sie alle ergänzen die bereits seit der vorherigen Periode mitarbeitenden Professorinnen und Professoren der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen Alexander Notdurfter (Dekan und Pastoraltheologe), Maria Theresia Ploner (Neutestamentlerin), P. Martin Lintner (Moraltheologe) und Wilhelm Guggenberger (Christliche Gesellschaftslehre, auch Uni Innsbruck). Geschäftsführender Sekretär ist seit Herbst 2016 Johann Kiem.
Das 1994 durch Bischof Wilhelm Egger gegründete und lange Zeit von Bischof Karl Golser geleitete Institut sieht neben der akademischen Beschäftigung mit den Kernthemen Frieden, sozialer Gerechtigkeit und Sorge um das gemeinsame Haus des Lebens vor allem die breite gesellschaftliche Sensibilisierung für diese Belange als seine Hauptaufgabe an. Schon in der Vergangenheit bemühte man sich darum mittels Medienbeiträgen, öffentlichen Veranstaltungen und Projekten diesem Ziel nachzukommen, als besondere Initiativen sind beispielsweise die jährliche Vergabe vom „Bischof Karl Golser-Preis“ für hervorragende universitäre Abschlussarbeiten und die mit dem „Amt für Dialog“ herausgegebene „Umweltfibel“ zu nennen.
Die gegenwärtigen sozialen und klimatisch bedingten Herausforderungen sowie die durch das Coronavirus bedingte Krise im Gesundheitswesen machen einen weiteren nachdrücklichen Einsatz in diesen Bereichen erforderlich und werden vom Beirat als Herausforderungen bereitwillig angenommen. In positiver Aufbruchstimmung ist man zuversichtlich nicht zuletzt durch bestehende Kooperationen im In- und Ausland, etwa mit der „Rete Interdiocesana per i Nuovi Stili di Vita“ oder den „Kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs“, auch in den kommenden Jahren konkrete Akzente setzen zu können, die dem sozial-ökologischen Geist der Enzykliken Laudato si’ und Fratelli Tutti von Papst Franziskus Rechnung tragen. In selbstkritischer Weise ist der Beirat sich bewusst, dass ebenfalls Aspekte der „Geschlechtergerechtigkeit“ innerhalb der Kirche unbedingt stärker voranzubringen sind.