Von: luk
Meran – Die Landesregierung hat entschieden, 25 Wohnungslose, die derzeit noch auf dem Bozner Messegelände untergebracht sind, in eine kleine Containersiedlung auf dem Areal neben dem Meraner Bahnhof zu übersiedeln. Der Landeshauptmann hat angekündigt, er werde eine Notverordnung wegen Gefahr in Verzug unterschreiben, mit der die Zivilschutzbehörden aufgefordert werden, die Container aufzustellen und die Übersiedlung in die Wege zu leiten.
Auf dem Areal befindet sich derzeit ein kostenloser Parkplatz für Pendlerinnen und Pendler. Ungefähr ein Drittel der Fläche wird von rund zwei Dutzend Containern besetzt werden, in denen Schlafplätze und Sanitäranlagen untergebracht sind. Die Landesagentur für Bevölkerungsschutz will mit den entsprechenden Arbeiten schon in den kommenden Tagen beginnen.
Die Meraner Stadtregierung hat sich gestern dagegen ausgesprochen, dass dieses Areal zweckentfremdet und der Nutzung für die Mobilität entzogen wird.
„Gegen eine Notverordnung des Landeshauptmanns kann die Gemeinde nichts machen. Ich habe mir vom Landeshauptmann allerdings persönlich zusichern lassen, dass diese Situation nicht von Dauer ist. Spätestens bis 31. Dezember 2020 muss der Parkplatz wieder geräumt sein und den Pendlerinnen und Pendlern zur Verfügung stehen“, unterstrich Bürgermeister Paul Rösch heute.
„Die Notsituation heute ist zwar gegeben, hätte aber verhindert werden können, wenn man in Bozen frühzeitig geplant und besser kommuniziert hätte. Umso wichtiger ist es jetzt, dass das Land die gewonnene Zeit und die kommenden Monate nutzt, um eine andere und besser geeignete Lösung zu finden, ob in der ehemaligen Krankenpflegeschule in der Rossinistraße oder in einer anderen Struktur“, so Rösch.
Meran sei grundsätzlich bereit, seiner Verantwortung als zweitgrößte Stadt Südtirols gerecht zu werden. „Wir sind ein Ort, in dem Gastfreundschaft stets groß geschrieben wurde und wird“, betonte der Bürgermeister. Das gelte umso mehr, da zwölf der wohnungslosen Mitbürger einer regulären Arbeit in Meran nachgehen und derzeit jeden Tag von Bozen nach Meran pendelten. „Mit einer besseren Planung und einer durchdachten Vorgehensweise, die auch mit der Gemeinde abgestimmt wird, wird das Land sicher eine zufriedenstellenden Lösung für alle Betroffenen finden.“