Impulse, Infos, Praxisbeispiele und Gespräche

Digital Connect 2025: KI greifbar gemacht

Mittwoch, 22. Oktober 2025 | 10:57 Uhr

Von: mk

Bozen – Dass Künstliche Intelligenz (KI) Unternehmen dabei helfen kann, effizienter, produktiver und somit wettbewerbsfähiger zu werden, ist unumstritten. Weniger klar ist, welche KI-Anwendungen für welche Aufgabenstellungen am besten funktionieren. Die diesjährige Ausgabe des Events „Digital Connect“ stand deshalb unter dem Motto: „KI im Praxiseinsatz“. Renommierte Expertinnen und Experten sprachen über aktuelle Trends, Südtiroler Unternehmen erzählten von ihren Erfahrungen, und in parallel angebotenen Sessions wurden Themenschwerpunkte vertieft. Ergänzt wurde das Programm durch einen Ausstellungsbereich lokaler KI-Anbieter, mit denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in direkten Gesprächen auch über konkrete Ideen sprechen konnten. „Digital Connect“ ist eine Gemeinschaftsinitiative von IDM Südtirol, der Südtiroler Wirtschaftsverbände und des NOI Techpark.

„KI ist mittlerweile zu einem unverzichtbaren Aspekt unseres privaten, aber vor allem auch unseres beruflichen Lebens geworden. Angesichts dieser rasanten technologischen Entwicklung ist es wichtig zu verstehen, wie Künstliche Intelligenz in den Unternehmen angewendet werden kann, um den größten möglichen Nutzen daraus zu ziehen“, sagt der Landeshauptmannstellvertreter und Wirtschaftslandesrat Marco Galateo. Gemeinsame Initiativen wie das Event „Digital Connect“, hinter dem mit den Wirtschaftsverbänden, IDM und dem NOI Techpark wichtige Protagonisten der Wirtschaft im Land stehen, seien daher sehr zu begrüßen, so Galateo.

„Wie wettbewerbsfähig ein Unternehmen ist, wird heute zu einem großen Teil auch von seiner digitalen Reife bestimmt. Wer die neuen KI-unterstützten Technologien sinnvoll einsetzt, arbeitet effizienter, ist produktiver und findet neue, erfolgsversprechende Geschäftsmodelle“, unterstreicht IDM-CEO Erwin Hinteregger. Welche Anwendungen für ein Unternehmen sinnvoll sind, variiere von Fall zu Fall. Die KI biete viele Lösungen, von der Optimierung von Produktionsprozessen bis zur Unterstützung bei der Kundenkommunikation. „Events wie ‚Digital Connect‘ zeigen auf, was KI heute schon kann, fördern den Austausch von Wissen, schaffen Netzwerke und geben den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, anhand lokaler Best Practices zu sehen, wo der Einsatz von KI bereits gut funktioniert“, sagt Hinteregger.

Die Frage, wie ein Unternehmen am besten vom Einsatz von KI profitieren kann, sei aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten kaum allgemeingültig zu beantworten, so Gregor Schmalzried, Tech-Journalist, Podcaster, Berater und einer der Speaker bei „Digital Connect“. „Am meisten profitiert man aktuell von Generativer KI, indem man überlegt: Was sind die Probleme, die mich aktuell beschäftigen, die besonders viel Zeit kosten oder bei denen immer wieder ähnliche Arbeiten anfallen? Im nächsten Schritt kann man dann überlegen, welche KI-Lösung für das jeweilige Problem sinnvoll ist“, so Schmalzried. Generative KI sei etwa sehr gut darin, subtile Muster zu erkennen, die Menschen eher entgehen, sie könne in sehr kurzer Zeit sehr viel Inhalt produzieren und einfache Antworten selbst auf komplexe Fragen generieren. „Das reicht schon, um jede Menge Aufgaben zu erledigen und im Alltag hilfreich zu sein“, sagt der Experte. In seinem Vortrag erläuterte er im Detail die Frage, was genau KI heute schon leisten kann – und was noch Zukunft ist.

Wie Unternehmen dank KI ihr Geschäftsmodell erweitern können, war Thema von Jacopo Perfetti, Autor und Dozent mit Schwerpunkt auf Innovation und generativer KI sowie Mitgründer der Lernplattform „PromptDesign.it“. Und Katharina Nocun, deutsche Publizistin und Bestseller-Autorin mit Fokus u.a. auf den Umgang mit Desinformation und Fake News, ging darauf ein, warum Ethik und falsche Informationen heute jedes Unternehmen betreffen.

Pure Inspiration war für die teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmer die Vorstellung der praxisnahen Best-Practice-Beispiele Südtiroler Betriebe, die KI bereits erfolgreich anwenden. So hat sich etwa das Unternehmen Spherea3D darauf spezialisiert, virtuelle Rundgänge zu erstellen, die sehr vielfältig zum Einsatz kommen können – z.B. in Gemeinden, bei Banken oder in Kellereien. Die Firma AISpot hat eine KI-Anwendung entwickelt, mit deren Hilfe man Pflanzenkrankheiten frühzeitig erkennen kann. Und die Alber AG hilft ihren Kundinnen und Kunden dank KI-Vorhersagemodell dabei, die Produktauswahl im Handel zu optimieren.

Bei einem Runden Tisch erzählten Südtiroler KI-Start-ups zudem über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse und berichteten über Herausforderungen und Chancen des Start-up-Daseins. Im Ausstellungsbereich konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hingegen Südtiroler IT-Unternehmen treffen, die innovative KI-Lösungen und digitale Services anbieten. Im direkten Gespräch mit den lokalen IT-Spezialistinnen und -Spezialisten in der „B2B-Lounge“ konnte man dann erfahren, wie moderne Technologien konkret im eigenen Betrieb eingesetzt werden können.

„Digital Connect“ ist ein gemeinsames Projekt von IDM Südtirol, Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds), CNA-SHV Alto Adige Südtirol, Unternehmerverband Südtirol (UVS), Hotel- und Gastwirteverband (HGV), Südtiroler Bauernbund (SBB), Wirtschaftsverbands Handwerk und Dienstleister (lvh.apa), Confesercenti Alto Adige Südtirol und NOI Techpark.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen