Von: mk
Bozen – Auch im dritten Quartal 2021 haben sich Südtirols Exporte sehr positiv entwickelt: Die heimischen Unternehmen haben im Zeitraum zwischen Juli und September Waren und Produkte im Wert von 1,4 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Dies entspricht einer Zunahme von 10,1 Prozent gegenüber demselben Quartal des Vorjahres.
„Exportierende Unternehmen zahlen höhere Löhne, investieren stärker und haben eine höhere Produktivität als nicht exportierende Betriebe“, betont Harald Oberrauch (Durst Group AG / Alupress AG), der für Internationalisierung zuständige Vizepräsident des Unternehmerverbandes Südtirol.
Aufgrund der Pandemie mit allen Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr, der Explosion der Preise von Rohstoffen und Komponenten im Allgemeinen sowie der vielen Lieferengpässe wird die Tätigkeit der im Ausland tätigen Unternehmen immer komplexer. Auch der weltweite Wettbewerb wird immer härter. „Die hervorragenden Ergebnisse, welche die Südtiroler Unternehmen trotz dieser Schwierigkeiten erzielen, unterstreichen einmal mehr die große Qualität ihrer Produkte und die hohe Professionalität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärt Harald Oberrauch, der allerdings über die Steuerpolitik auf nationaler und vor allem auf lokaler Ebene sehr besorgt ist.
„Wir hätten uns eine starke Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erwartet. Im Haushaltsgesetz der italienischen Regierung fehlen diese Maßnahmen aber, und das gerade zu einer Zeit, in der die Förderung von Investitionen für den grünen und digitalen Wandel und vor allem für die Beschäftigung wesentlich wäre. Auf Landesebene ist das Ganze noch weniger nachvollziehbar und kontraproduktiv: durch die Anhebung des IRAP-Satzes ist nämlich sogar eine Erhöhung der Steuerbelastung angedacht. Eine absurde Entscheidung, weil sie die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen mindert und Südtirol der Gefahr aussetzt, dass künftige Investitionen anderswo verlagert werden. So bricht man das Vertrauen der Unternehmen in die Landespolitik“, sagt Harald Oberrauch.
Der Unternehmerverband erneuert daher seinen Appell an den Südtiroler Landtag, in einer Zeit, in der sich die vierte Welle des Coronavirus in ganz Europa ausbreitet und neue Einschränkungen und Verunsicherung verursacht, von Steuererhöhungen abzusehen.