Von: luk
Bozen – Die Fachgewerkschaft Öffentlicher Dienst im AGB/CGIL kritisiert den neuen Kollektivvertrag der Landesbediensteten und warnt vor problematischen Änderungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration. Besonders bemängelt wird, dass gesundheitsbezogene Tätigkeiten ohne klare Abgrenzung in das Berufsbild aufgenommen wurden – und dies, ohne das betroffene Personal vorher zu konsultieren.
Laut Gewerkschaftsvertreterin Ulli Bauhofer sei unklar, welche Leistungen die Beschäftigten tatsächlich erbringen dürfen und wer im Fall eines Zwischenfalls die Verantwortung trägt. Zwar seien die Aufgaben freiwillig, dennoch fehle es an klaren Vorgaben. Die im Vertrag vorgesehene Zulage von 20 Prozent solle zudem erst ab September 2026 ausbezahlt werden.
Kritik gibt es auch an weiteren Punkten des Vertrags. So sei der Vorschlag der Gewerkschaft ignoriert worden, ein eigenes Berufsbild für das Reinigungspersonal der Schulen zu schaffen und damit die belastende Arbeit der Schulwarte anzuerkennen, die in Südtirol überwiegend Reinigungsaufgaben übernehmen.
Positiv bewertet die Gewerkschaft hingegen den Vertrag für das Lehrpersonal der Berufs-, Fach- und Musikschulen. Hier seien etwa höhere Zulagen und eine pragmatische Lösung beim Zweisprachigkeitsnachweis erreicht worden. Dennoch bleibe die Erneuerung des veralteten Kollektivvertrags von 2013 dringend notwendig.
Deutliche Kritik übt die Fachgewerkschaft am Umgang des Landes mit der Inflation. Für den Zeitraum 2025–2027 seien bislang keine Mittel zur Gehaltsanpassung vorgesehen. Dadurch drohe den öffentlichen Bediensteten trotz jüngster Ausgleichszahlungen erneut ein Reallohnverlust. Die Gewerkschaften haben bereits einen eigenen Vorschlag zur effizienteren Inflationsanpassung vorgelegt und erwarten dazu am 2. Dezember konkrete Antworten des Landes.




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