Vahrner Hof vom Bauernbund ausgezeichnet

Griesserhof ist „Schankbetrieb des Jahres“ 2017

Dienstag, 26. September 2017 | 21:49 Uhr

Vahrn – Eine tolle Bauernküche, das einmalige Ambiente im vorbildlich sanierten Bauernhaus, die besondere Gastfreundschaft und die große Zahl an hofeigenen Produkten, allen voran der Eigenbauwein: Der Buschenschank Griesserhof in Vahrn ist der „Bäuerliche Schankbetrieb des Jahres“ 2017. Verliehen wurde die Auszeichnung heute (Dienstag) vom Südtiroler Bauernbund.

Die Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ wird jährlich an einen der 40 Hof- und Buschenschankbetriebe vergeben, die in der Broschüre „Bäuerlicher Feinschmecker“ aufscheinen und die Qualitätsmarke „Roter Hahn“ tragen.

Die Auswahl der Jury fiel heuer auf den Griesserhof in Vahrn. Seit mehr als 80 Jahren bewirtschaftet die Familie Huber den Wein- und Obstbaubetrieb samt Buschenschank – zuerst als Pächter. Vor elf Jahren hat sich Familie Huber entschlossen, den denkmalgeschützten Hof, der erstmals im Jahr 1179 erwähnt wurde, zu erwerben. In der Folge wurde der Hof mustergültig saniert, wobei die wesentlichen traditionellen Bauelemente erhalten werden konnten.

Tolle Weine und raffinierte Küche

Auf dem Griesserhof hat die Bewirtung der Gäste eine lange Tradition. „Bereits die Großeltern haben für Gäste aufgekocht, dann die Eltern“, erklärte Bauer Paul Huber.  Dabei verwendet die Familie Huber überwiegend hofeigene Produkte. „Obst und Gemüse kommen von den eigenen Feldern und aus dem Garten, die Fruchtsäfte und Marmeladen werden am Hof selbst hergestellt ebenso wie das Sauerkraut.“

In den letzten Jahren hat sich Paul Huber mit seinen frischen, fruchtigen Eigenbauweinen einen Namen gemacht. In den drei Lagen Gols, Gall und Rigger wachsen die Trauben für den Kerner, Veltliner, Sauvignon, Syvlaner, Zweigelt und Blauburgunder.

Die Küche ist traditionell bäuerlich, überrascht aber gleichzeitig mit modernen, unerwarteten Gerichten. So gibt es u. a. Teigtaschen mit Artischockenfüllung, wobei die Artischocken selbst am Hof angebaut werden. In der Küche haben Mutter Paula, die Ehefrau Evi und die Schwestern Christine und Marlene das Sagen. „Nur wenn die ganze Familie mithilft, ist es möglich, die Arbeit im Buschenschank zu erledigen“, sagte Paul Huber bei der Verleihung.

Hof mit höchster Punktezahl

Heuer fiel die Wahl des „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ auf den Griesserhof.  „Neben dem Angebot aus der Küche und den vielen hofeigenen Produkten hat die Jury auch die besondere Atmosphäre des historischen und vorbildlich sanierten Hofes, die große Gastfreundschaft und die Ausstattungsqualität überzeugt“, erklärte Hannes Knollseisen vom Südtiroler Bauernbund. Für die Auszeichnung „Bäuerlicher Schankbetrieb des Jahres“ kommen nur jene Betriebe aus der Broschüre „Bäuerlicher Feinschmecker“ in die engere Auswahl, die bei der jährlichen Kontrolle die höchste Punktezahl erreicht haben. Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler hat ähnlich wie Bürgermeister Andreas Schatzer den Griesserhof als „Vorzeigebetrieb und Aushängeschild nicht nur für die Gemeinde Vahrn“ gelobt. Besonders beeindruckt der Fleiß der Bauernfamilie – im Buschenschank genauso wie in der Landwirtschaft. Schatzer hat unterstrichen, mit wie viel Liebe zum Detail der Hof saniert wurde und wie positiv sich der Betrieb weiterentwickelt hat. Für Obmann Leo Tiefenthaler sind Schankbetriebe ein zusätzliches gastronomisches Angebot und eine gute Verbindung zwischen Landwirtschaft und Tourismus. Für den Direktor des Tourismusverbands Eisacktal, Hannes Waldmüller, sind es vor allem die Qualität und die Vielfalt, die den Griesserhof auszeichnen. Lobende Worte gab es auch vom SBB-Ortsobmann Ernst Schweigkofler, SBB-Bezirksobmann Konrad Obexer und der Bezirksbäuerin Anna Jocher.

40 Betriebe im neuen „Bäuerlichen Feinschmecker 2017/18“

Neben dem „Schankbetrieb des Jahres“ sind noch weitere 39 Hof- und Buschenschankbetriebe im neuen „Bäuerlichen Feinschmecker“ beschrieben. Interessierte finden darin eine Auswahl der angebotenen Gerichte und hausgemachten Säfte, die Hofbeschreibung, Informationen zu den Weinen, Öffnungszeiten sowie eine Anfahrtsskizze und eine Wegbeschreibung für Wanderer.

Um in den bäuerlichen Feinschmecker aufgenommen zu werden, müssen sich alle Betriebe einem strengen Auswahlverfahren stellen. Dadurch ist eine hohe und gleichbleibende Qualität garantiert. Geprüft werden das bäuerliche Ambiente und die Ausstattung, die ebenso stimmen müssen wie die angebotenen Gerichte, die zur Gänze hausgemacht sind. Besonderen Wert legt der „Rote Hahn“ auf die Herkunft der Produkte: Sie müssen zu 80 Prozent vom eigenen Hof oder von einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb in Südtirol stammen. Zudem müssen mindestens drei Säfte hausgemacht sein. Das Zusatzkriterium für die Buschenschänke: Den Gästen wird nur Wein vom eigenen Hof serviert, der von einer Expertengruppe des Versuchszentrums Laimburg und des Arbeitskreises Weinbau verkostet und bewertet wird. In den Hofschänken erhalten die Gäste das hofeigene Fleisch.

Neben Kontrollen setzt der Südtiroler Bauernbund auf Weiterbildung, um die hohe Qualität des Angebots zu sichern. Die Weiterbildungsgenossenschaft im Bauernbund bietet Lehrgänge und Seminare für die Bäuerinnen und Bauern an, die Abteilung Marketing sorgt für die nötige Beratung.

Wer mehr über die heimischen Hof- und Buschenschankbetriebe wissen möchte, sollte sich den „Bäuerlichen Feinschmecker“ des Südtiroler Bauernbundes besorgen. Er ist in den Tourismusvereinen oder beim Südtiroler Bauernbund unter Tel. 0471 999308 oder per Mail info@roterhahn.it kostenlos erhältlich. Alle Schankbetriebe sind zudem im Internet unter www.roterhahn.it abrufbar.

Von: ao

Bezirk: Eisacktal