Von: mk
Bozen – Kundinnen und Kunden sind normalerweise dafür da, Produkte zu kaufen. Normalerweise. Bei dem Bio Fachgeschäft TriadeBio mit den Filialen in Bozen, Kaltern und Neumarkt geht man neue, ganzheitliche und ehrliche Wege in der Kundenbeziehung. Seit November 2015 steht der Unternehmerfamilie rund um Birgit Trebo und Franz Hillebrand ein Kunden-Beirat mit Rat und Tat zur Seite – ein Beirat, den sie selbst wollten und initiierten. Nun wurde eine Zwischenbilanz gezogen.
Pro Monat wurde ein Treffen abgehalten bei dem verschiedene Schwerpunkte gemeinsam erarbeitet wurden, wie z.B.Schwerpunktthemen der erarbeiteten Gemeinwohlbilanz, Sortimentsrichtlinien, Bio-Zertifizierungen, ethisches Verkaufen, Miteinbeziehung der Mitarbeiter in strategische Entscheidungen des Unternehmens, die ökologische Gestaltung der Produkte und deren gesellschaftliche Auswirkungen sowie die gerechte Verteilung des Einkommens.
Einen wichtigen Teil der Treffen nahm die Diskussion über die Preisgestaltung und Preistransparenz ein. Franz Hillebrand zeigte Schritt für Schritt anhand konkreter Produkte auf, wie die Preise sich zusammensetzen, welche Elemente dabei berücksichtigt werden. Die Frage: „Warum kostet Brot, Obst und Gemüse, Eier, Nudel, Reinigungsmittel, Kosmetikprodukte usw. so viel?“ wurde in allen Details behandelt. Aufgezeigt wurde, wie viel die einzelnen Faktoren an Prozente und Euro in der Produktion und Verkauf ausmachten und wie viel Gewinn, Steuern, Spesen in der Wertschöpfungskette anfallen.
Bei jedem Treffen konnten Neuprodukte verkostest und bewertet werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Kunden-Beirat konnten entscheiden ob ein neues Produkt den TriadeBio Sortimentsrichtlinien entspricht und ins Sortiment aufgenommen wurde. Somit konnten die Kunden aktiv mitgestalten bzw. entscheiden. Dies wurde von allen sehr begrüßt.
Nach den ersten sechs Treffen wurde nun Zwischenbilanz gezogen. Dass sich das Projekt bewährt hat, wurde von allen Teilnehmern bekundet. Die Gruppe hob besonders die Möglichkeit der Teilnahme an der Weiterentwicklung und Mitentscheidung hervor. Ebenfalls lobten die Teilnehmer das Engagement des Betriebes wofür die Unternehmerfamilie gewürdigt und gelobt wurde. Untermauert wurde, dass sich das Engagement der Unternehmerfamilie in all seinen Varianten viel mehr der Öffentlichkeit kommuniziert werden sollte.
Nach der Sommerpause geht es im Herbst mit zwei weiteren Treffen weiter, bevor im November ein abschließendes Resümee gezogen wird.