Bei industriellem Eis wird tief in die Trickkiste gegriffen

Handwerklich hergestelltes Eis: Weniger Luft, mehr Geschmack

Donnerstag, 10. Juli 2025 | 12:32 Uhr

Von: luk

Bozen – Ob als süße Erfrischung im Sommer oder als kleine Genuss-Auszeit: Speiseeis gehört für viele Menschen einfach dazu. Doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen industriell gefertigtem Eis und handwerklicher Produktion. Darauf weist der Südtiroler Handwerkerverband lvh in einer aktuellen Mitteilung hin.

Laut Rosmarie Ferlito, Obfrau der Speiseeishersteller im lvh, setzt das Handwerk auf natürliche Zutaten wie frische Milch und frisches Obst. In der industriellen Fertigung hingegen würden häufig Milchpulver, gefriergetrocknetes Obst sowie Emulgatoren und Stabilisatoren verwendet. Auch bei der Herstellung gebe es markante Unterschiede: Industrielles Eis enthalte oft bis zu 100 Prozent Luftaufschlag, um das Volumen zu steigern – mit Auswirkungen auf Geschmack, Nährwert und Preis-Leistungs-Verhältnis.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal betrifft die Nährstoffqualität. Die Mehrheit der industriellen Eisprodukte sei laut Angaben der Verbraucherzentrale Südtirol mit einem Nutri-Score D oder E bewertet. Neben einem hohen Zuckeranteil von bis zu 25 Gramm pro 100 Gramm würden in der Industrie zudem häufig gehärtete Pflanzenfette und Farbstoffe eingesetzt – insbesondere Kokosfett mit einem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren.

Demgegenüber zeichne sich handwerklich hergestelltes Eis durch eine natürliche Textur, geringeren Luftanteil und Transparenz bei den Inhaltsstoffen aus. In jeder Eisdiele sei ein Zutatenverzeichnis einsehbar, das über Allergene und Zusammensetzung informiere. Dies stärke das Vertrauen der Kundinnen und Kunden, betont Ferlito.

Mit dem Griff zum handwerklich produzierten Eis unterstütze man nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern entscheide sich auch für ein Produkt, das durch Qualität, Geschmack und bewussten Genuss überzeugt.

Bezirk: Bozen

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