Von: bba
Ahrntal – Kürzlich wurde die Versammlung der Ortsgruppe Ahrntal/Prettau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Hotel Alpenpalace in St. Johann im Ahrntal abgehalten.
Ortsobmann Jonas Mairhofer hatte sich heuer einen besonderen Tag für die Jahresversammlung ausgesucht, nämlich den Welttourismustag. So leitete Mairhofer die Versammlung mit den Worten ein: „Nach den vielen negativen Schlagzeilen in den Medien blicken wir heute auf die positiven Seiten des Tourismus und davon gibt es eine ganze Menge“.
Anschließend informierte Mairhofer, der auch Mitglied des HGV-Landesausschusses ist, über zwei Vorhaben, welche der HGV umgesetzt bzw. maßgeblich unterstützt hat. Das Projekt „GoSnow“ startet mit der kommenden Wintersaison und richtet sich an die Schüler der zweiten Klasse Mittelschule zur Förderung der sportlichen Aktivität durch den Wintersport. Mit Unterstützung des Landes, der Seilbahngesellschaften, den Skischulen, der IDM und mehrerer Beherbergungsbetriebe ist es gelungen, den Jugendlichen ein Gesamtpaket in mehreren Wintersportorten zu äußerst günstigen Preisen anzubieten. Das zweite Projekt heißt „Südtirol Transfer“ und ist ein konkreter Beitrag der Tourismusbranche zur Steigerung der nachhaltigen Mobilität. Gäste, welche mit dem Zug oder Fernbus anreisen, können seit 1. Oktober einen Transfer buchen, welcher sie bis zum Urlaubsquartier bringt. Die Beherbergungsbetriebe sind aufgerufen, diesen neuen Dienst den Gästen auch aktiv anzubieten.
Im weiteren Verlauf der Jahresversammlung ging Mairhofer auf die Einstellung der heimischen Bevölkerung zum Tourismus ein und erwähnte dabei eine Umfrage vom vergangenen Jahr, wonach für 95 Prozent der Befragten die Vorteile des Tourismus für Südtirols Wirtschaft überwiegen. Die Befragung zeigte auch, dass der zunehmende Verkehr als Belastung empfunden wird und dass eine sanftere touristische Entwicklung hin zu mehr Qualität statt Quantität bevorzugt wird.
Der Ortsobmann unterstrich, dass die touristische Entwicklung im Ahrntal in den letzten Jahren als gelungen zu bewerten sei und dass es eine weitere Entwicklung auch in Zukunft brauche. In dieselbe Kerbe schlug auch Bürgermeister Helmut Klammer. Das Ahrntal sei keineswegs touristisch
hochentwickelt und man sei sehr froh, wenn sich die Betriebe weiterhin investitionsfreudig zeigen. Den etwas mehr als 6.000 Einwohnern im Gemeindegebiet Ahrntal stehen 5.450 Gästebetten gegenüber. Da gebe es noch genügend touristischen Entwicklungsspielraum nach oben, meinte der
Bürgermeister und forderte mehr Mut, auch zum Tourismus zu stehen.
Die Realisierung des Mountainbikeweges über das Hundskehljoch sei für Einheimische und Touristen von großer Bedeutung, das Projekt und die Finanzierung steht, bestätigte der Bürgermeister. Bezirksobmann Thomas Walch kündigte an, dass der HGV in allen Bezirken Mediengespräche
durchführen werde, bei denen man auf den Stellenwert des Tourismus verweise. „In Südtirol haben wir viele unterschiedliche Realitäten, die es bei den Entscheidungen zu berücksichtigen gilt“, betonte Walch. Im Fachteil der Versammlung referierte Geom. Michael Pichler von der HGV-Unternehmensberatung zum Thema „Energieeffizienz im Hotel- und Gastgewerbe“.