Von: mk
Bozen – Zunehmender Mangel an Arbeitskräften und Klimawandel: das sind die größten Herausforderungen der Apfelwirtschaft auf globaler Ebene. Zu diesem Schluss kamen Experten aus den Bereichen der angewandten Forschung, Produzenten, Vermarkter und viele weitere Akteure rund um das Ökosystem des Apfels bei der zwölften Auflage der internationalen Fachmesse Interpoma. Die Messe schloss mit einem kontinuierlich wachsenden Anteil an internationalen Besuchern und höchster Zufriedenheit unter den Ausstellern ab.
Die hohen Erwartungen an die Veranstaltung wurden übertroffen: Nach vier langen Jahren trafen sich in den Hallen der Messe Bozen wieder 490 Aussteller, davon 70 Prozent aus Italien und 30 Prozent aus dem Ausland, und mehr als 16.000 Besucher aus über 70 Ländern und damit allen wichtigen Apfelanbaugebieten der Welt: von A wie Argentinien über Frankreich, Japan, Neuseeland, Polen und die USA bis hin zu Z wie Zypern.
Ein großer Erfolg war der mit insgesamt 800 Personen komplett ausgebuchte internationale Kongress mit einem Einblick in die Entwicklungen des US-Markts am ersten Kongresstag und der Anwesenheit der weltweit führenden Hersteller von Pflückrobotern am zweiten Tag. Mit 500 Teilnehmern ebenso ausgebucht waren die geführten Besichtigungstouren, bei denen internationale Besucher während der Messe die modernen Vermarktungs- und Obstbaubetriebe in Südtirol kennenlernen konnten. Den Besuchern der Messe und des Kongresses wurde die zweite Auflage des offiziellen Interpoma-Magazins kostenlos ausgehändigt, das wieder zu 100 Prozent auf Apfelpapier gedruckt und interessante Einblicke in die Welt der Apfelwirtschaft bot.
„Die vier Jahre Abwesenheit vom internationalen Messeparkett haben Interpoma nicht geschadet, ganz im Gegenteil: der internationale Besucherstrom war stärker als je zuvor, und das trotz des pandemiebedingen Fernbleibens der Akteure aus dem asiatischen Raum“, so der Direktor der Messe Bozen, Thomas Mur. „Das starke und weltweit einzigartige Netzwerk der Südtiroler Apfelwirtschaft von der Forschung über die Beratung bis hin zur Vermarktung ist und bleibt der wesentliche Erfolgsfaktor dieser Messe und ein weltweites Beispiel für nachhaltiges Wachstum und der Lust an kontinuierlichen Verbesserungen im Obstbau.“
Zum Thema Arbeitskräftemangel wurden exklusive Hightech-Antworten wie Roboter für die automatisierte Ernte vorgestellt, die in den nächsten Jahren zur Marktreife entwickelt werden. Daneben sorgen viele Innovationen im Bereich der Automatisierung und Mechanisierung dafür, dass der Mangel an Fachkräften zunehmend durch Maschinen ausgeglichen werden kann. Ein weiteres bestimmendes Thema der Interpoma 2022 war der Klimawandel. Durch die Auszeichnung der innovativsten Technologien für das Wassermanagement im Apfelanbau wurden im Rahmen des Interpoma Awards innovative Lösungen ausgezeichnet, um zukünftig auch mit weniger Wasser dieselben Ernteerfolge erzielen zu können.
Die große Neuheit in diesem Jahr war der Interpoma Variety Garden im FieraMesse H1 Eventspace, eine Art farbenprächtiger Spaziergang durch die Geschichte des Sortenmanagements mit der weltweit erstmaligen Ausstellung von 60 Marken-Apfelsorten, die bei den Besuchern auf großes Interesse stieß.“
Sebastian Stocker vom gleichnamigen Hersteller von landwirtschaftlichen Maschinen aus Terlan zeigt sich sichtlich erfreut: „Interpoma war ein echter Erfolg für uns! Wir haben uns auf der Messe mit einem völlig neuen Unternehmensauftritt präsentiert, sind im Vergleich zur Ausgabe 2018 gewachsen und das Ergebnis der Messe hat alle unsere Erwartungen um 300 Prozent übertroffen. Unser Stand war an allen drei Tagen sehr gut besucht.”
Gabriele Gessi von Großkistenhersteller Palbox aus Neumarkt erklärte: „Für uns ist Interpoma eine sehr wichtige Messe, weil der Apfel unser Hauptgeschäft darstellt. Wir haben unseren Stand erweitert und neugestaltet, um zu zeigen, wie sehr sich das Unternehmen in den letzten Jahren vergrößert und mit neuen, innovativen Produkten verändert hat. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Messepräsenz, denn wir haben viele Menschen wiedergetroffen, die in den letzten vier Jahren nur schwer zu erreichen waren.”
Die nächste Auflage der Messe für Anbau, Lagerung und Vermarktung des Apfels, findet im November 2024 wieder in Bozen statt. In der Zwischenzeit können ab dieser Woche die beiden Tage des Interpoma Congress auf der Homepage der Messe nochmals als Aufzeichnung erlebt werden.
Weitere Informationen unter: www.interpoma.it/de