Von: luk
Bozen – Neben dem quantitativen und flächendeckenden Ausbau der Kleinkindbetreuung arbeitet die Familienagentur auch an Maßnahmen, mit denen die Betreuungsqualität gesichert und weiterentwickelt wird.
Das Land Südtirol setzt im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter anderem auf den Ausbau der Kleinkindbetreuung. Die Entwicklung zeigt dabei nach oben, da die angebotenen Plätze, aber auch die Anzahl der kleinen Nutzerinnen und Nutzer dieser Dienste kontinuierlich steigen: So gab es im Jahr 2012 162 Tagesmütter/-väter, 56 Kitas und 13 Kinderhorte, die insgesamt 3377 Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren betreuten; im Jahr 2022 stiegen die Zahlen an auf 211 Tagesmütter, 115 Kitas, 15 Horte und insgesamt 5274 Nutzerinnen und Nutzer. Neben diesem quantitativen und bedarfsorientierten Ausbau ist im Familienfördergesetz, im Familienförderplan und in den Qualitätsstandards auch die qualitative Weiterentwicklung festgehalten, betont Familienlandesrätin Waltraud Deeg: “Wir wollen den Familien ein qualitativ hochwertiges Angebot zur Verfügung stellen, das für jede Familie, die Bedarf danach hat, leistbar ist und in dem sich die Kinder rundum wohl fühlen. Denn schließlich sind sie unsere Zukunft, da ist ein guter Start ins gesellschaftliche Leben umso wichtiger.”
Vor Kurzem fand in diesem Zusammenhang eine Fortbildungsreihe für Kleinkindbetreuerinnen und -betreuer statt, die von der Familienagentur des Landes in Zusammenarbeit mit den beiden Landesfachschulen für Sozialberufe organisiert wurde. Dabei informierten Fachreferentinnen und -referenten aus den Bereichen Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Kinder- und Jugendneurologie darüber, wie Kleinkinder mit Behinderungen in den Kleinkindbetreuungsdiensten von zusätzlichen individuellen Betreuerinnen gut und fachgerecht betreut werden können. Die Teilnehmenden erhielten dabei Informationen über die häufigsten Krankheitsbilder sowie über die korrekte Vorgehensweise bei Verdachtsfällen.
Die Fortbildungsreihe wird künftig in die Grundausbildung für Kleinkindbetreuerinnen/-betreuer sowie in einem 120-stündigen Zusatzmodul für Tagesmütter/-väter an den beiden Fachschulen für Sozialberufe Hanna Arendt und Emmanuel Levinas als fixer Bestandteil mit aufgenommen. Ebenso wichtig wie die Aus- und Weiterbildung ist die Vernetzung der pädagogischen Fachkräfte der Kleinkindbetreuung untereinander. In diesem Jahr stand dieses unter dem Schwerpunktthema Kinderschutz. Dazu informierten Fachexpertinnen der Freien Universität Bozen, des Jugendgerichts sowie Praktikerinnen über unterschiedliche Aspekte. Ab Herbst sollen weitere Vertiefungen zu diesem Thema stattfinden.