Von: luk
Bozen – Im Juli ist das Vertrauensklima der Südtiroler Konsument/innen im Vergleich zur vorherigen Erhebung im April leicht gesunken. Das geht aus der Konsumentenbefragung des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor. Der Konsumklimaindex liegt aber weiterhin im positiven Bereich und ist im italienischen und europäischen Vergleich überdurchschnittlich.
Im ersten Halbjahr 2016 war das Konsumklima in Europa leicht rückläufig. Der entsprechende Index für die Europäische Union ist von -4,0 Punkten im Januar auf -7,0 Punkte im Juli gesunken. In Italien war die Verschlechterung des Konsumklimas deutlich stärker, so dass der Index im gleichen Zeitraum von -1,4 auf -9,6 Punkte sank. Die Dämpfung der Konsumentenstimmung entspricht auch den Erwartungen zum Wirtschaftswachstum. In der Europäischen Union wird dies heuer mit 1,8 Prozent voraussichtlich etwas schwächer ausfallen als 2015 und insbesondere in Italien bleibt der Aufschwung mäßig: Die aktuellsten Prognosen gehen von einem Wachstum von knapp 1,0 Prozent aus. Die nationale und internationale Konjunkturlage ist mit einer Reihe von alten und neuen hemmenden Faktoren konfrontiert, wie zum Beispiel die Verlangsamung des internationalen Handels, die Flüchtlingskrise und deren Effekte auf die Bewegungsfreiheit innerhalb der Europäischen Union und – vor allem in Italien – die hohe Staatsverschuldung. Seit einigen Wochen hat die Unsicherheit sogar zugenommen, mit dem Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU, dem Putschversuch in der Türkei, der Krise der italienischen Banken und der steigenden Terrorgefahr.
All dies hat natürlich auch die Stimmung der Südtiroler Konsument/innen negativ beeinflusst. Der Konsumklimaindex erreichte Anfang des Jahres den Rekordwert von +14,4 Punkten, sank dann im April auf +8,8 Punkte und liegt derzeit bei +7,4 Punkten. Die Erwartungen der Konsument/innen haben sich vor allem bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft und der eigenen Sparmöglichkeiten etwas verschlechtert. Es ist aber zu berücksichtigen, dass der Indexwert weiterhin deutlich im positiven Bereich bleibt. Dies bedeutet, dass es in der Südtiroler Bevölkerung mehr Optimisten als Pessimisten gibt, was die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten angeht.
Handelskammerpräsident Michl Ebner ist zuversichtlich: „Trotz einiger negativer Ereignisse auf internationaler Ebene bleibt die Stimmung der Südtiroler Konsument/innen gut und weit besser als auf Staats- und EU-Ebene. Der Aufschwung der Südtiroler Wirtschaft ist spürbar und zeigt positive Effekte auf Beschäftigung und Einkommen der Familien.“