Von: luk
Bozen – Bei Jugendlichen mit Lehrvertrag tauchen in der derzeitigen Ausnahmesituation wichtige Fragestellungen auf. Eine Aussprache zwischen LR Achammer und den Chefs von ASGB und ASGB-Jugend schuf Klarheit.
Gegen Schulende finden normalerweise auch die Lehrabschlussprüfungen statt. Wann und in welcher Form diese heuer abgehalten werden, fragen sich derzeit die Auszubildenden am Ende ihrer Lehrzeit. Landesrat Philipp Achammer zeigte zwei Szenarien auf: “Wenn es die staatlichen Rahmenbedingungen zulassen, werden die praktischen Prüfungen wie geplant im Juni unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften in den Werkstätten der Berufsschulen stattfinden. Andernfalls wird eine Verschiebung spätestens auf Frühherbst angedacht.”
Auch Lehrlinge haben Anrecht auf Lohnausgleich
ASGB-Chef Tony Tschenett wies darauf hin, dass auch Lehrlinge Anrecht auf neun Wochen Lohnausgleich haben, so wie alle anderen Arbeitnehmer in allen Sektoren. Diese Information sei noch nicht bei allen Arbeitgebern und Arbeitsrechtsberatern angekommen. Gemeinsam mit allen Partnern werde zudem darüber nachgedacht, diese Zeiten zu verlängern. In puncto Entlohnung schlug der Vorsitzende der ASGB-Jugend, Kevin Gruber, vor, dass die Lehrlinge in Lohnausgleich das volle Gehalt bekommen sollten, zumal ihre Löhne ohnehin relativ niedrig sind. Landesrat Achammer unterstützt diesen Vorstoß.
Auszubildende mit Schulbesuch in Österreich und Deutschland
In einer ganz besonderen Situation befinden sich seit Beginn der Corona-Krise jene Auszubildenden, für deren Lehrberufe der Schulbesuch in Österreich oder Deutschland vorgesehen ist. Über dieses Thema informierte die Direktorin des Landesamtes für Lehrlingswesen und Meisterausbildung Cäcilia Baumgartner, die auch an dem Treffen teilnahm. Im Mai werden schrittweise die Schulen und damit auch die Berufsschulen in Österreich geöffnet. Ihr Amt, so Baumgartner, sei mit den österreichischen Bildungsdirektionen und den Schulen in Kontakt, um eine Lösung für die Südtiroler Lehrlinge zu finden. Realistisch sei derzeit weiterhin ein Fernunterricht für die betroffenen Lehrlinge oder die Verschiebung des Unterrichts auf das nächste Schuljahr. Landesrat Achammer kündigte an, dieses Thema, das auch viele Südtiroler Studenten betrifft, demnächst mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz zu besprechen.