Von: luk
Bozen – Die Vorbereitungen für das umfassende Entwicklungsprojekt für das Bahnhofsareal in Bozen sin d einen Schritt weiter. Am Sitz der Handelskammer in Bozen fand heute Vormittag in Anwesenheit von Spitzenvertretern des Landes Südtirol, der Gemeinde Bozen, der Gesellschaft ARBO (Areal Bozen ABZ AG) und der italienischen Eisenbahngesellschaft die Roadshow, also die öffentliche Präsentation statt, mit der der sogenannte Markttest abgeschlossen wird.
14 Interessensbekundungen
Das Interesse am Projekt zur städtebaulichen Aufwertung des 48 Hektar umfassenden Geländes nordöstlich des historischen Zentrums der Landeshauptstadt zwischen dem Bahnhof und dem Bozner Bozen scheint groß: 14 Wirtschaftsteilnehmende haben eine Interessenbekundung für Arbeiten vorgelegt, die im Rahmen des einheitlichen Programms zur territorialen Aufwertung (PUVaT) geplant sind. Die interessierten Unternehmen haben heute und morgen die Möglichkeit, sich bei Vertretern und Planern der Areal Bozen AG über Projektinhalte zu informieren. Zudem können technische Aspekte und Fragen vertieft werden.
Erfreut über das Interesse zeigte sich heute Landeshauptmann Arno Kompatscher: “Die zahlreichen Interessenbekundungen unterstreichen die Bedeutung des Projekts und den Willen zu dessen Umsetzung. Dank der Beteiligung Privater wird es möglich sein, große, nicht genutzte Flächen wiederzugewinnen und aufzuwerten.”
Bozens Mobilität neu und umweltfreundlich gestalten
Die Neugestaltung des Bahnhofsareals bezeichnet Landesrat Daniel Alfreider als einmalige Chance, um “Bozens Mobilität einfacher, bequemer und kundenorientierter zu gestalten”. “Dabei soll nicht nur die Bahn im Fokus stehen”, betonte Alfreider, “der neue Bahnhof sollte zu einem intermodalen Knotenpunkt für alle sanfte Mobilitätsformen werden. Wobei ich besonders an fahrrad- und fußgängerfreundliche Angebote denke. Die Zusammenarbeit mit dem Schienennetzbetreiber RFI bezeichnete der Mobilitätslandesrat als sehr gut: “Es ist uns wichtig dieses Projekt in enger Abstimmung weiter voranzutreiben.”
Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi zeigte sich “zufrieden über die Fortschritte im Verfahren zur Realisierung dieses wichtigen Projekts und insbesondere mit der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol”.
In einer Videobotschaft bekundete Eisenbahn-Vertreter Urbani Umberto Lebruto von “FS Sistemi” die Bereitschaft, “in Synergie mit den öffentlichen Partnern zu arbeiten, um ein Maximum an Transparenz und Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft des Projekts zu gewährleisten”. Auch der heute anwesende Trenitalia-Vertreter Roger Hopfinger hob “die Bedeutung eines solchen Infrastrukturprojektes für die Zukunft der Stadt Bozen und für ihre Mobilität” hervor.
Zwei Tage für Fragen und Antworten
ARBO-Präsident Hans Schmiedhofer bezeichnete heute “Roadshow und Markttest als Meilensteine für die Realisierung des Projekts”. “Private können sich hier mit unserem Beraterstab treffen, um alle Aspekte des Entwicklungsprogramms zu klären”, betonte Schmiedhofer. Vertieft wurden in diesem Zusammenhang vor allem raumordnerische Fragen, auf welche die küftige Abteilungsdirektorin für Natur und Landschaft, Virna Bussadori, Antworten lieferte. Fragen rund um das Eisenbahnprojekt beantwortete Roberto D’Orazio. Zu wirtschaftlich-finanziellen Themen nahm Silvio Falcone Stellung, Rechtsfragen beantwortete Maria Ferrante. Auf der Grundlage dieser Gespräche wird bis Jahresende die europäische Ausschreibung vorbereitet. Über diese europaweite Ausschreibung werden dann die Wirtschaftsteilnehmenden ermittelt, welche die vom Masterplan vorgesehenen Arbeiten durchführen werden. Sobald feststeht, wer das Projekt durchführen wird, werden die öffentlichen ARBO-Teilhaber, das Land Südtirol und die Gemeinde Bozen, ihre Anteile verkaufen. Die Gesellschaft wird privatisiert. Mit den Bauarbeiten soll dann 2022 begonnen werden. Voraussichtlich werden die Arbeiten zehn Jahre in Anspruch nehmen.
Die Eckdaten
Das Vorhaben sieht ein Bauvolumen von 1,2 Millionen Kubikmetern und Investitionen von über einer Milliarde Euro vor. Die Gebäude, darunter Wohn-, Büro- und Geschäftsgebäude und öffentliche Einrichtungen, werden zum Teil auf Flächen errichtet, die durch die Bahnhofsverlegung frei werden. 26 bis 45 Prozent des gesamten Bauvolumens sollen dem Wohnbau vorbehalten werden. Demnach könnten bis zu 1800 Wohnungen entstehen.