Von: mho
Bozen – Forstwachen üben einen technischen Dienst mit ergänzenden verwaltungspolizeilichen Befugnissen und denen eines einfachen Amtsträgers der Sicherheits- und Gerichtspolizei aus. Sie sollten ihren verantwortungsvollen Dienst “mit Augenmaß” ausführen, legte ihnen Forstwirtschaftslandsrat Arnold Schuler bei seinem gestrigen Kurzbesuch ans Herz. Rund ein Drittel ihrer Ausbildungszeit haben die 21 Männer und 4 Frauen, die aus einer Auswahlprüfung hervorgegangen sind, nun hinter sich. Noch bis Mitte April drücken sie von Montag bis Freitag sieben Stunden täglich die Schulbank in der Forstschule Latemar und übernachten auch dort, wie Forstschuldirektor Michael Baumgartner berichtet.
Über 30 Referenten – hauptsächlich der Forstabteilung, der Umweltagentur, der Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, aber auch der Staatsanwaltschaft – vermitteln ihnen fundiertes Wissen und Können in Theorie und Praxis, fasst Kursleiter Paul Zipperle zusammen. In fächerübergreifenden Exkursionen haben sie etwa bereits die Botanik in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff und die Forstbotanik in Castelfeder erforscht sowie eine Holzbringungsanlage und eine Traktorbringungsanlage besichtigt. Sie seien eine einsatzfreudige Gruppe, erklärt Kursbegleiter Thomas Wanker, Leiter der Forststation Welschnofen, der das Bindeglied zwischen den Auszubildenden und den Lehrenden ist.
Für ihren Einsatz und ihre Freude dankte ihnen gestern der Direktor der Abteilung Forstwirtschaft Mario Broll: Ziel des Kurses sei die Kompetenz für die Beratung und Betreuung für eine nachhaltige Entwicklung des Berggebietes im Sinne der gesamten Bevölkerung.
Die Forstwachenanwärter schließen ihre breitgefächerte Grundausbildung Mitte April ab und bilden sich in anschließenden Aufbaumodulen weiter. Der letzte Forstwachenkurs vor dem derzeitigen war 2011-2012 ausgetragen worden. Nach abgeschlossener Ausbildung gehören auch sie zu den derzeit 149 voll einsatzbereiten Forstwachen in Südtirol.
Der Wald bedeckt etwa die Hälfte der Südtiroler Landesfläche von 740.000 Hektar, ein Großteil ist Bergwald mit direkter Schutzfunktion und schützt den Boden vor Erosion und die Siedlungen vor Lawinen, Steinschlag und Muren.