Von: luk
Bozen – Auch in Südtirol ist es immer öfter der Fall, dass Banken auf das Guthaben am Konto ihrer Kunden keine Zinsen mehr zahlen. “Kein Wunder”, meint die Verbraucherzentrale. “Die Banken haben das Interesse am Geld ihrer Kunden verloren, natürlich nicht an den Dienstleistungen für ihre Kunden. Denn seit die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf null Prozent gesenkt hat, seitdem die Banken Strafgelder zahlen wenn sie bei der EZB Geld parken und seitdem sie Geld fast kostenlos von der EZB erhalten macht es wirtschaftlich wenig Sinn Geld von ihren Kunden auszuleihen und dafür mehr zu bezahlen.”
Die Verbraucherzentrale rät dazu, Ruhe zu bewahren. Laut ihrer Einschätzung sind Negativzinsen für Guthaben auf privaten Bankkonten nur dann zulässig, wenn die Verträge entsprechend abgeändert werden. “Dies muss eventuell schriftlich erfolgen. Doch de facto kommt zwischen Steuern und Gebühren auf immer mehr Bankkonten ein effektiver Negativzins zum Tragen. Daher haben es die Bankkunden in der Hand, die Kostensituation ihres Kontos genau zu kontrollieren und entsprechend zu einer günstigeren Bank zu wechseln. Damit lassen sich Jahr für Jahr etliche Euros sparen”, so die VZS.
Auf dem letzten Auszug eines jeden Jahres müssen die Banken eine Übersicht sowie die Gesamtsumme der vom Kunden im Kalenderjahr bezahlten Spesen (Kontoführungsspesen, Spesen für Zahlungsdienstleistungen, Spesen für Kontoüberziehung und Kreditrahmen und Stempelsteuer) aufführen. “Mit diesen Daten sollte man sich von mehreren Banken einen konkreten Kostenvoranschlag für ein Konto machen lassen, welches natürlich den eigenen Bedürfnissen genau angepasst sein sollte.” Wichtige Aspekte können laut VZS sein:
– Nutzung nur online / nur am Schalter / gemischt
– Anzahl und Art der benötigten Karten (Bankomat/Kreditkarte)
– Überziehungsrahmen bzw. Kontokorrentkredit wird benötigt oder nicht
“Am Markt finden sich immer noch Bankkonten (Online) die de facto nichts kosten. Daran sollte man denken, wenn man die jährliche Kostenübersicht des eigenen Kontos anschaut. Auch gibt es für Rentner kostenlose Basiskonten. Diese hatten auch in der Vergangenheit keine Verzinsung. Sie können auch zusätzlich zu einem bestehenden Bankkonto gehalten werden. Tipp: der Wechsel zur neuen Bank muss innerhalb von zwölf Tagen über die Bühne gehen, und darf für die VerbraucherInnen keine Kosten mit sich bringen”, heißt es weiter.
“Für die Sparer hat das Bankkonto als Geldanlage eigentlich schon längst ausgedient, obwohl trotzdem immer noch große Summen auf den Konten schlummern. Das Geld auf dem Bankkonto dient in erster Linie für die Abwicklung der Zahlungen und Überweisungen. Daran kommt man heute nicht mehr herum. Wer hingegen Geld zur Seite legen will muss schon nach Alternativen, wenn diese auch spärlich gesät sind, Ausschau halten. So kommen z.B. immer noch Sparbücher und Anlagekonten in Frage, dort ist die Verzinsung etwas besser. In der Anlage-Beratung wird als Alternative für Renditen in Südtirol immer stärker geraten, in Lebensversicherungen, Sparpläne und Aktien zu investieren. Hier ist es einfach wichtig auf die richtige Streuung und die Kosten zu achten. Hohe Aufschläge sind zu vermeiden. Wer einen Teil seines Ersparten in Aktien anlegen will, kann beispielsweise auch mit einem internationalen ETF ohne Ausgabeaufschlag, und der 20 Euro im Jahr kostet, am Aktienmarkt partizipieren”, so die Verbraucherschützer.
In der VZS ist für den Bereich Bankkonto und Anlage eine eigener Beratungsservice verfügbar, gegen Terminvormerkung unter Tel. 0471-975597.