Von: luk
Bozen – In den vergangenen Wochen hat sich Soziallandesrätin Waltraud Deeg mit Vertretern aller Bezirksgemeinschaften und Gemeinden getroffen, um über aktuelle Herausforderungen im Bereich der Pflege zu diskutieren. “Unser gemeinsames Ziel ist es, ein flächendeckendes, territorial ausgewogenes und abgestuftes Angebot für Seniorinnen und Senioren zu schaffen”, betont Landesrätin Deeg. Bereits heute gebe es ein breites Angebot, welches aber in den kommenden Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung und der zunehmenden Alterung der Gesellschaft weiter ausgebaut werden müsse. “Es geht darum, möglichst lange die Selbstständigkeit älterer Menschen zu fördern, aber gleichzeitig unterstützende Hilfsangebote anzubieten”, sagt Deeg. Aus diesem Grund sollen künftig die vorgelagerten Angebote ausgebaut werden. Darunter versteht man jene Dienste und Leistungen, die vor dem Eintritt in ein Seniorenwohnheim zur Anwendung kommen (ambulante Dienste wie der Hauspflegedienst, Tagespflege oder betreute Wohnformen).
Momentan gelten 2,8 Prozent der Bevölkerung Südtirols als ältere Menschen mit Pflegebedarf. Viele von ihnen (über 11.000 Personen) leben zu Hause und werden dort von Angehörigen und/oder Pflegekräften versorgt. Beratung und Unterstützung gibt es von den 20 Anlaufstellen für Pflege und Betreuung, die in allen Bezirken zu finden sind. Mit der Pflegelandkarte, die momentan in Ausarbeitung ist, soll unter Berücksichtigung der momentanen Situation (Bedarf, Angebote, geplante Vorhaben) eine Planung der Dienste für pflegebedürftige Senioren auf Bezirksebene für die nächsten zehn bis 15 Jahre erfolgen. “Vernetzung, Weiterentwicklung und Bedarfsorientierung sind die Schlagworte, die uns bei der Erstellung der Pflegelandkarte leiten. Unser Ziel ist es noch innerhalb dieses Jahres einen ersten Vorschlag zu diskutieren”, sagt Landesrätin Deeg.
Die Pflegelandkarte sei zudem ein wichtiger Zwischenschritt, der auch als Teil des Landessozialplanes zu sehen ist. Dessen Erarbeitung wird momentan vorbereitet, für Ende Jänner 2020 ist der offizielle Startschuss der Diskussion mit Netzwerkpartnern, Steakholdern und Experten vorgesehen. Bereits seit diesem Frühjahr laufen die internen organisatorischen Vorarbeiten dazu. “Ähnlich wie bei der Pflegelandkarte geht es auch beim Landessozialplan darum, dieses Vorhaben auf einer möglichst breiten Basis anzugehen. Schließlich betrifft dies unsere Gesellschaft als ganzes und es gilt, gut vorbereitet die Herausforderungen der Zukunft anzugehen”, betont die Soziallandesrätin.