"Richtige Richtung, stabile Aussichten"

Rating A für Südtirol: Zwei Stufen über Italien

Freitag, 02. September 2016 | 18:21 Uhr

Bozen – Zufrieden reagiert Landeshauptmann Kompatscher auf die Bewertung A durch Fitch Ratings: “Dadurch wird die Gesundheit unseres Finanzhaushaltes bestätigt”.

Seit 2002 lässt die Finanzabteilung des Landes die Finanzgebarung einer Bewertung durch internationale Ratingagenturen unterziehen. Heute hat Fitch Ratings die Bewertung A für Südtirol bestätigt, die damit zwei Stufen über jener Italiens (BBB+) liegt.

“Diese Bewertung”, unterstreicht Landeshauptmann Kompatscher, “ist in Kombination mit einer stabilen Prognose Anlass zu großer Genugtuung; sie ist Bestätigung, dass der Landeshaushalt gut aufgestellt und die Wirtschaftspolitik effizient ist”. Die Maßnahmen, führt er aus, zugunsten von Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern wiesen in die richtige Richtung. Auch in Zukunft gelte es, die zur Verfügung stehenden Ressourcen zu investieren, um die Qualität der öffentlichen Dienste zu erhöhen und die heimische Wirtschaft zu unterstützen: in Personennahverkehr und Straßennetz, Breitbandausbau, Sozialsystem.

Mehr Bewegungsfreiheit dank Autonomie, solide Steuereinnahmen, eine stabile Wirtschaft und vorsichtige Handhabung sind die ausschlaggebenden Punkte für die Bewertung durch Fitch Ratings. Die Note A spiegelt den hohen Grad an Finanzautonomie des Landes wider, gemeinsam mit gediegenen sozio-ökonomischen Indikatoren und einer sehr geringen Verschuldung. Auch die Aussichten werden von Fitch aufgrund der Stabilität der Finanzgebarung gut bewertet. Der Bericht verweist auf die Ergebnisse von 2015 mit einem Überschuss von rund 30 Prozent der Einnahmen, die positiven Steuerergebnisse und die laufende Kontrolle der Kosten. “In diesen Jahren”, weist Landeshauptmann Kompatscher hin, “ist es uns gelungen, der schwierigen Lage mit konkreten Maßnahmen standzuhalten, um den Landeshaushalt zu stärken, einschließlich Steuervergünstigungen”. Dies betrifft den Steuerfreibetrag auf die zusätzliche Einkommenssteuer und die Eingriffe bei Gemeindeimmobiliensteuer und regionaler Wertschöpfungssteuer zur Unterstützung von Betrieben.

Mittelfristig erwartet die Ratingagentur jährlich steigende Einnahmen von durchschnittlich ein Prozent infolge der höheren Steuergrundlage, die zum Teil jedoch durch die Erhöhung von Steuerfreibeträgen ausgeglichen wird. Nach einem Plus von 0,8 Prozent im vergangenen Jahr wird das Südtiroler Bruttoinlandsprodukt BIP im laufenden Jahr laut Fitch um etwa ein Prozent steigen, vor allem dank Fertigungsindustrie und Export. Dieses Bruttoinlandsprodukt pro Kopf entspricht 145 Prozent des europäischen Mittelwertes und erhebt Südtirol zu einer der reichsten Regionen Italiens und Europas. Schließlich rät die Ratingagentur zu einer Fortführung der vorsichtigen Bilanzführung, mit einer strikten Kontrolle der Verschuldung der Gemeinden und der Beteiligungen.

Weitere Informationen finden sich auf www.fitchratings.com

Von: luk

Bezirk: Bozen