Vier gesundheitsgefährdende Pestizide

„Stop Pestizide“ ruft zu Petition im Apfelanbau auf

Dienstag, 21. Oktober 2025 | 14:11 Uhr

Von: Ivd

Bozen – „Stop Pestizide“ hat eine Petition ins Leben gerufen, um den Einsatz gefährlicher Pestizide im Apfelanbau zu verbieten. „Die Bevölkerung wird aufgefordert, die Petition zu unterzeichnen“, so die Organisatoren.

Innerhalb weniger Monate wurden auf der Plattform Change.org fast zweitausend Unterschriften für die Petition der ehrenamtlichen Gruppe „Stop Pestizide Alto Adige/Südtirol“ gesammelt. Es wird ein Verbot der gefährlichsten Pestizide, die in Trentino-Südtirol im Apfelanbau eingesetzt werden, gefordert (Link zur Petition in italienischer Sprache und in deutscher Sprache).

Die Petition richtet sich an:

  • Die Apfelproduzenten  im Trentino und in Südtirol (Produktionsgenossenschaften VOG und VIP, Assomela, Melinda und La Trentina)
  • Die Landwirtschafts- und Gesundheitsassessoren der Provinzen Trient und Bozen

„In Trentino-Südtirol wird der Großteil der Äpfel produziert, die wir in den Supermärkten kaufen können. Um eine Apfelernte zu erzielen, sind 20 bis 25 Behandlungen mit Pestiziden und anderen synthetischen Chemikalien erforderlich, die eine der Hauptursachen für Umweltverschmutzung sind: Sie kontaminieren das Wasser, den Boden und die Luft, die wir atmen, führen zum Verlust der Artenvielfalt und gefährden die Gesundheit der Menschen“, so die Gruppe.

Laut Daten des italienischen Statistikamtes ISTAT werden in der Region jährlich etwa 4.600.000 Kilogramm Pestizide verkauft. Der Bericht „Landwirtschaft Südtirol 2020“ von Eurac Research schätzt den Einsatz von 80-120 Kilogramm Pflanzenschutzmitteln pro Hektar Apfelanbaufläche in der Provinz Bozen.

Die Gruppe „Stop Pestizide“ fordert ein Verbot des Einsatzes gefährlicher synthetischer Pestizide, die bei Kontrollen häufiger als andere in sensiblen Gebieten, in der Luft und im Wasser nachgewiesen werden und eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellen:

  • Das Fungizid CAPTAN darf im Laufe eines Jahres zehnmal auf Apfelplantagen eingesetzt werden. Zu den Gefahrenhinweisen gehören: Es verursacht schwere Augenschäden, steht im Verdacht, Krebs zu verursachen, und ist sehr giftig für Wasserorganismen.
  • Das Fungizid DITIANON darf sechsmal im Jahr eingesetzt werden. Zu den Gefahrenhinweisen gehören: Es verursacht schwere Augenschäden, ist giftig bei Verschlucken, steht im Verdacht, Krebs zu verursachen, und ist sehr giftig für Wasserorganismen.
  • Das Fungizid FLUAZINAM kann sechsmal im Jahr angewendet
  • werden. Zu den Gefahrenhinweisen gehören: verursacht Hautreizungen, steht im Verdacht, den Fötus zu schädigen, sehr giftig für Wasserorganismen.
  • Das Herbizid GLYPHOSAT kann dreimal im Jahr auf dem Gras unter Apfelbäumen angewendet werden. Die internationale toxikologische Studie zu Glyphosat, die vom Institut Ramazzini durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass geringe Dosen von Glyphosat bei Ratten Leukämie verursachen-

Das Ziel der Petition ist es, in den nächsten Monaten mindestens 2.500 Unterschriften zu sammeln. Im Anschluss daran, wird die Petition für ein Verbot gefährlicher Pestizide an die Genossenschaften im Trentino und Südtirol sowie an die zuständigen Landesräte geschickt. Die ehrenamtliche Gruppe „Stop Pestizide“ ruft die Bevölkerung dazu auf, die Petition zu unterzeichnen für eine gesundheits- und umweltfreundlichere Landwirtschaft.

Bezirk: Bozen

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