Von: luk
Brixen – Für Franz Pattis von der “Initiative für ein lebenswertes Brixen” hat das neue Jahr mit einer unerfreulichen Entdeckung begonnen. Bei einem Spaziergang am Neujahrstag auf dem Damm des Eisackufers südlich von Brixen ist Pattis nämlich am Westrand der Millander Au auf Verpackungsreste von Feuerwerksraketen gestoßen.
“Im ersten Moment war ich richtig wütend, dass gerade an einem geschützten Biotop rücksichtslose Personen Feuerwerksraketen abgeschossen haben! Mittlerweile weiß nämlich jeder Mensch wie sehr Tiere und vor allem auch Vögel unter diesem Krach und den grellen Lichtern leiden! Auf der nächtlichen Flucht prallen sie dann häufig gegen Hindernisse und verenden. So wurden zu Silvester 2021 am Zugbahnhof Termini in Rom hunderte tote Stare aufgefunden”, schildert Pattis.
“Neben dem von einer Rodung bedrohten Auwald in der Brixner Industriezone ist auch die Millander Au ein sehr wertvolles Habitat für Vögel, die vom Aussterben bedroht sind. Leider haben Auen-Vogelarten im Brixner Talboden kaum mehr Rückzugsorte und daher wirkt jede Störung ihres Lebensraumes besonders gravierend. Auch die Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz (AVK), der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und die Vereinigung Südtiroler Biologen warnten kürzlich vor der Gefahr durch Feuerwerke für Tiere”, so Franz Pattis.
Leider finde das Landesgesetz vom 5. Dezember 2012, Nr. 20 keine Beachtung und werde auch von den Polizeibehörden so gut wie überhaupt nicht kontrolliert. Dabei stehe im Anhang C ganz klar: „Das Abbrennen von Feuerwerken sowie das Abschießen von Raketen, die nicht landwirtschaftlichen Zwecken dienen, ist nur mit Ermächtigung des/der zuständigen Bürgermeisters/Bürgermeisterin erlaubt“.