Von: mk
Bozen – Die SABES-Betriebsspitze wiederholt es einem Mantra gleich bei allen Gelegenheiten, in Chefarztsitzungen genauso wie in den monatlichen Treffen mit den Gewerkschafsvertretern und -vertreterinnen. Um die großen, komplexen Vorhaben des Betriebes, wie etwa Informatisierung und Personalentwicklung, umzusetzen, bedarf es der Unterstützung der Kliniker –der Ärzte und Ärztinnen genauso wie des Pflegepersonals.
Screening, Impfprogramm, Hausbetreuung, Online-Befunde … die Liste der Projekte und Vorhaben im IT-Masterplan ist lang. Um diese umzusetzen und richtig „auf Gleis“ zu bringen, werden nicht nur hohe IT-Kompetenz (interne wie externe), funktionierendes Multiprojekt-Management und klare Verantwortlichkeiten benötigt. Es braucht auch die Unterstützung – mentale, motivationale, partizipative – der internen Kliniker. Für jedes Teilprojekt soll, so Generaldirektor Thomas Schael, ein Kliniker/eine Klinikerin als „Coach“ ernannt werden, der bei besonders komplexen Projekten, wie es beispielsweise die „Digitale Krankenakte“ ist, über die normale Projektorganisation hinaus hilft, die Sichtweise der Fachkräfte einfließen zu lassen und als „Sensor“ für die internen Bedürfnisse fungiert. Geplant ist diese Personen mitsamt der Beschlussfassung zum operativen IT-Masterplan innerhalb Ende Oktober zu ernennen.
Ein weiteres Thema war die operative Planung 2017, die jede Abteilung und jeder Dienst aktuell erstellen muss. Nach den Diskussionen im vergangenen Jahr wird derzeit von allen Verantwortlichen im Betrieb ein Planungsvorschlag eingeholt, wie sich 2017 die Leistungserbringung auf die verschiedenen Bereiche – stationäre Versorgung, ambulantes Angebot, Notfallversorgung, tagesklinische Leistungen – verteilt, mit Blick auf die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung. Ein Ziel soll für 2017 auch der Abbau der Wartezeiten sein, das eng mit der Notwendigkeit von neuen Personalanstellungen verknüpft ist. Generaldirektor Thomas Schael erläuterte, dass die „Zieldefinition für 2017“ demnach mit der „Sichtweise“ jener beginnt, die vor Ort tätig sind: „Die Chefärzte und Pflegekoordinatoren sollen aus ihrer Sicht die Planung machen. Erst in einem zweiten Schritt werden diese Vorschläge dann von der Betriebsdirektion hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung bewertet und in ein Gesamtkonzept eingebracht. Dadurch wird ein ausgeglichenes Verhältnis von Top-down/Bottom up gewährleistet.“
Was die Anwerbung von Fachärzten im In- und Ausland anlangt, so geht die Kampagne weiter. In den nächsten Monaten sind Teilnahmen an großen Gesundheitstagungen und –Kongressen geplant, genauso wie Inserat-Schaltungen in Key-Medien. Um dem langjährigen und vielfach kritisierten Problem der langen Fristen für Chefarzt-Nachbesetzungen Herr zu werden, wird künftig bereits ein bis zwei Jahre vor Freiwerden einer Chefarztstelle (beispielsweise aufgrund von Pensionierung) mit spezifischen Werbeaktionen (Inseraten) begonnen. Die Gewerkschafsvertreter begrüßten nachdrücklich diese Maßnahme.
Ein weiteres Thema war das nach wie vor bestehende Problem der vielen ausstehenden Rechnungen. Der Betrieb informierte, dass er in Kürze eine Vergabe durchführt, um eine Firma zu finden, um die im Ausland ausstehenden Beiträge einzutreiben. Zudem werde aktuell überprüft, ob jene Rechnungen, die von Seiten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausstehen, über neue Wege abgerechnet werden könnten, beispielsweise über das Gehaltsblatt. Grundsätzlich stellte Generaldirektor Thomas Schael klar, dass es für ihn als oberster Verantwortlicher des Betriebes inakzeptabel sei, dass das eigene Personal bei der Bezahlung von Rechnungen säumig ist, auch wenn der Großteil selbstverständlich regulär und ohne Umstände bezahlt.“