Erste Einschränkungen vor der Tür

Dürre in Südtirol bereitet Sorgen

Sonntag, 19. März 2023 | 10:53 Uhr

Bozen – Seit 18 Monaten ist es in weiten Teilen Südtirols zu trocken und die Wetterprognosen sehen auch für die nächsten Tage keinen Niederschlag kommen. Im Gegenteil: Kommende Woche sollen die Temperaturen die 20-Grad-Marke knacken. Derzeit ist davon vor allem die Landwirtschaft betroffen, gefolgt von der Tourismusindustrie mit den zahlreichen Schwimmbädern und Wellness-Oasen, berichtet die Zeitung Alto Adige.

Für Flavio Ruffini, den Direktor der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz sowie den zuständigen Landesrat Giuliano Vettorato sind die Sorgen berechtigt: In der Landwirtschaft gehe es nun richtig los. Vor allem im Obstbau brauche es Wasser – etwa für die Frostschutzberegnung. Und auch die Tourismussaison stehe vor der Tür. Gleichzeitig haben Ruffini und Vettorato die niedrigen Pegelstände der Etsch im Blick: In Trient führte der Fluss am Samstag lediglich 25 Zentimeter Wasser.

In dieser Situation ist es für Ruffini unausweichlich, dass die Bewässerung von Gärten und Parks so lange wie möglich aufgeschoben wird, in der Hoffnung, dass doch noch ausreichend Niederschlag kommt. “Derzeit gibt es noch keine Verordnung, die diesbezüglich ein Verbot vorsehen.” Ruffini hofft aber auf den Hausverstand und den Bürgersinn, so sparsam wie möglich mit dem wertvollen Nass umzugehen.

Entspannt sich die Lage in absehbarer Zeit nicht, werden Südtirol und andere Alpenregionen wohl wieder mehr Wasser aus den Speichern in die Flüsse fließen lassen, um den südlicheren Regionen Wasser bereitzustellen. Erste Forderungen sind diesbezüglich schon ausgesprochen worden.

Von: luk

Bezirk: Bozen