Von: luk
Bozen – Der 42-jährigen Jana Surkalova wird vorgeworfen, ihren Ehemann Josef Surkala vergiftet zu haben. Der 46-jährige Tscheche, der sich in Südtirol als Saisonarbeiter verdingte, starb an einer tödlichen Methanolkonzentration.
Surkala war am 13. Dezember 2013 nach seiner Einlieferung ins Bozner Spital gestorben. Das Ergebnis der Autopsie ließ keine Zweifel zu: In seinem Körper befand sich eine tödliche Konzentration an Methanol. Wie Ärzte am Montag aussagten, sollen dem Opfer 190 Milligramm Methanol verabreicht worden sein.
Die 42-Jährige hatte ihren Mann im Dezember 2013 besucht. Gemeinsam sollen die beiden mehrere Tage mit fünf Arbeitskollegen von Josef Surkala gefeiert haben. Alle hätten viel getrunken, doch nur Josef Surkala fühlte sich am 12. Dezember übel und musste mit Sehproblemen kämpfen. Die Ärzte im Bozner Spital bemühten sich um ihn, doch es war vergebens.
Die 42-Jährige ist nun wegen geplanten, vorsätzlichen Mordes angeklagt – erschwert durch den Umstand, dass das Opfer ihr Ehemann war. Sollte sie verurteilt werden, droht ihr lebenslange Haftstrafe.
Am Montag fand in dem Fall die erste Anhörung vor dem Schwurgericht in Bozen statt. Mehrere Ärzte, die auf der Intensivstation zum Zeitpunkt der Einlieferung des Mannes und danach Dienst hatten, sagten im Zeugenstand aus.
Die Angeklagte, die am Montag nicht vor Gericht erschienen ist, weist jede Schuld von sich. Der Prozess wird Ende Oktober fortgeführt. Ihre Abwesenheit begründete ihr Anwalt Boris Dubini mit einer Erkrankung und er legte ein entsprechendes ärztliches Attest vor. Dennoch beantragte er keine Verschiebung der Verhandlung – wohl um zu zeigen, dass seine Mandantin den Prozess nicht fürchtet.
Der Anwalt betonte, dass seine Mandantin kein Tatmotiv gehabt habe. Durch den Tod ihres Mannes habe sie nur verloren. Sie befinde sich in Therapie, stehe allein mit den Kindern da und die Lebensversicherung ihres Mannes sei längst abgelaufen gewesen.