Von: mk
Bozen – Am Tagungsort in der Europäischen Akademie EURAC in Bozen konzentrierte sich alles auf die Bedeutung eines multidisziplinären Ansatzes bei Karotis-Erkrankungen (Erkrankungen der Halsschlagader) und die zentrale Rolle der interventionellen Neuroradiologie. Letztere ist besonders wichtig bei der Behandlung von Verschlüssen dieser wichtigen Arterie, denn diese können zu einem Schlaganfall führen.
Sanitätsdirektor Josef Widmann eröffnete die Tagung: „Wir alle wissen, wie groß die sozialen, gesundheitlichen und auch wirtschaftlichen Auswirkungen einer Erkrankung der Halsschlagader sind. In den letzten Jahren hat sich die Behandlung in diesem Bereich erheblich weiterentwickelt, und ich bin überzeugt, dass der heutige Erfahrungsaustausch fruchtbar sein wird.”
„Die moderne Medizin erfordert immer mehr Fachwissen, weshalb eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitsfachkräften notwendig ist, um umfassende und personalisierte Behandlungswege zu gewährleisten“, erklärte Alessio Comai, geschäftsführender Primar der Neuroradiologie in Bozen und wissenschaftlicher Leiter der Tagung. Die Halsschlagader verbindet Körper und Gehirn und ist daher ein Bereich, in dem die Expertise verschiedener klinischer, diagnostischer und chirurgischer Disziplinen gefragt ist. Die Rolle der interventionellen Neuroradiologie besteht vor allem in der Behandlung von Verschlüssen, die einen akuten ischämischen Schlaganfall verursachen. Eine der wichtigsten Revolutionen in der Medizin der letzten Jahrzehnte besteht darin, dass diese Behandlung, wenn sie rechtzeitig durchgeführt wird, einen Schlaganfall und dessen gefürchteten Folgen verhindern kann.“
Giosuè Gulli, Primar der Neurologie des Krankenhauses Bozen und ebenfalls wissenschaftlicher Leiter der Tagung, fügte hinzu: „Das Hauptziel der Tagung ist neben der wissenschaftlichen Information die Vernetzung – sowohl innerhalb des Südtiroler Sanitätsbetriebes als auch außerhalb, mit Blick auf die Region Dreivenetien – zwischen den Fachleuten, die im Bereich der zerebrovaskulären Erkrankungen tätig sind. Wir bringen unsere Erfahrungen aus Bozen bei der Behandlung der Karotis-Revaskularisation, einem Verfahren, um den Blutfluss wieder zu ermöglichen, ein, denn wir gehören zu den besten Zentren in Norditalien.“
Auch Reinhold Perkmann, Primar der Abteilung für Gefäß- und Thoraxchirurgie, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit im medizinischen Bereich und des wissenschaftlichen Fortschritts in Bezug auf Karotiserkrankungen: „Es ist sehr wichtig, über neue Möglichkeiten zur Behandlung dieser Art von Erkrankungen zu verfügen, insbesondere wenn man bedenkt, dass Zeit ein entscheidender Faktor ist, um zu verhindern, dass immer mehr Hirngewebe geschädigt wird.“
Federica Ferro, Primarin der Radiologie am Krankenhaus Bozen, ist derselben Meinung: „In diesem Bereich ist die Zusammenarbeit zwischen Radiologen, Neuroradiologen und Gefäßchirurgen sowie natürlich Neurologen von grundlegender Bedeutung, da durch den Beitrag all dieser Fachleute die beste Lösung für die Behandlung der Patientin bzw. des Patienten leichter gefunden werden kann.“
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