Letzte Ausläufer der Kaltfront überqueren Südtirol

Starkregen: Hochwassergefahr gebannt

Freitag, 05. August 2016 | 16:58 Uhr
Update

Noch ist die Kaltfront nicht abgezogen und nach einer kurzen Pause über Mittag – etwa in Bozen – regnete es vielerorts bis in den Nachmittag hinein. Gewitter sind aber keine mehr zu erwarten.

Laut Rudolf Pollinger, dem Leiter der Landesagentur für Bevölkerungsschutz, ist das schlimmste überstanden, auch gebe es keine Hochwassergefahr.

Bei den großen Südtiroler Flüssen gehen die Pegel langsam wieder zurück.

Aufräumarbeiten sind aber vielerorts noch im Gange. Besonders stark betroffen war, wie berichtet, die Linie Meran-Passeier-Brenner.

Nach den Murenabgängen auf der Passeierer Straße konnte diese wieder geöffnet werden. Wartezeiten müssen die Verkehrsteilnehmer aber noch in Kauf nehmen.

BISHER

Die Kaltfront war angekündigt worden, dass sie derart heftige Auswirkungen haben wird, war eher nicht erwartet worden.

In der Nacht auf Freitag kamen mit dem Tief auch heftige Regenschauer und Gewitter. Besonders im Passeiertal öffnete Petrus die himmlischen Schleusen: 120 Liter Regen pro Quadratmeter wurden dort innerhalb weniger Stunden registriert. Das entspricht der durchschnittlichen Regenmenge des gesamten Augusts.

Das war dann doch etwas zu viel: Beim Quellenhof haben mehrere Muren die Straße ins Passeiertal verlegt. Diese musste daraufhin gesperrt werden. Die Feuerwehren zwischen Meran und St. Martin in Passeier standen im Großeinsatz.

Wie der Landesstraßendienst berichtet, ist nach dem Abgang einer größeren Mure heute früh die Staatsstraße 44 auf den Jaufenpass bei Riffian gesperrt; zudem gingen mehrere kleine Muren auf derselben Straße zwischen Kuens und St. Martin in Passeier nieder. Die Straße wird voraussichtlich am Nachmittag wieder für den Verkehr geöffnet.

Den ganzen Tag über gesperrt bleibt hingegen die Landesstraße in Kuens wegen Aufräumarbeiten nach einem Murabgang. Bereits wieder offen ist die Landesstraße in Breiteben, von der kleinere Rutschungen schon entfernt wurden.

Die ausnehmend starken Niederschläge in der Nacht auf heute erforderten bis jetzt rund 150 Einsätze. Die stärksten Niederschläge wurden vom Burggrafenamt über das Passeiertal bis ins Ridnauntal verzeichnet. Seit dem Morgenstunden sind auch im Eisacktal die Einsatzkräfte im Einsatz. Im gesamten betroffenen Gebiet sind die Freiwilligen Feuerwehren und alle anderen zuständigen Behörden hauptsächlich wegen Überschwemmungen, oberflächlichen Hangrutschungen usw. im Einsatz.

Auch in Bozen und Meran sowie im Wipptal mussten die Feuerwehren ab 3.30 Uhr zum Unwetter-Einsatz ausrücken. Die Wehrmänner wurden zu überfluteten Kellern und Garagen gerufen. Der Virgltunnel in Bozen war ebenfalls wegen Überflutung zeitweise gesperrt worden. Die Abflussschächte waren nämlich verstopft und mussten ausgeräumt werden.

Am Vormittag haben auch mehrere Flüsse die Vorwarnstufe erreicht, wie etwa die Etsch bei Marling und der Eisack im Wipptal.

Bei Sterzing ist aufgrund der enormen Wassermengen der Mareiterbach über seine Ufer getreten.

mareiterbach-überflutung
lpa

 

Landeswetterdienst
Landeswetterdienst

Die Grafik vom Landeswetterdienst zeigt den gemessenen Regen der zweiten Nachthälfte. Die Niederschläge verlagern sich im Laufe des Nachmittags gegen Osten (Pustertal) und klingen aus.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen, Burggrafenamt