Forderung nach Schutzverglasung

Nach Busfahrer-Attacke: Sasa-Personal streikt am Dienstag

Montag, 08. Dezember 2025 | 10:18 Uhr

Von: luk

Bozen – Nach einer erneuten körperlichen Attacke auf einen Busfahrer kündigen die Gewerkschaften Filt Cgil, Ugl Autoferro, Or.S.A. Trasporti und USB Trasporti Lavoro Privato einen vierstündigen Streik bei Sasa an. Am Dienstag, 9. Dezember, soll das gesamte Personal von 16.00 bis 20.00 Uhr die Arbeit niederlegen.

Der Vorfall ereignete sich laut Gewerkschaften am Samstagabend gegen 20.35 Uhr auf der Linie 131 Bozen–Kaltern zwischen Verdiplatz und Drususallee. In einem Bus ohne Schutzverglasung zwischen Fahrerplatz und Fahrgastraum sollen zwei sehr junge Männer den Fahrer nach einem heftigen Wortgefecht mit Tritten und Faustschlägen attackiert haben. Zuvor wollten sie bekanntermaßen selbst das Steuer des Busses übernehmen. Der Fahrer erlitt Prellungen und Verletzungen, die mit einer Heilungsdauer von acht Tagen eingestuft wurden. So lange ist der Fahrer auch arbeitsunfähig. Die Täter flüchteten zu Fuß in Richtung Palermostraße. Die Ermittlungen sind im Gang.

Die Gewerkschaften verweisen auf eine lange Reihe ähnlicher Vorfälle und zeigen sich „völlig erschöpft“. Sie kritisieren, dass weiterhin Busse ohne Trennscheiben im Abenddienst unterwegs seien und damit ein wachsendes Sicherheitsrisiko bestehe. USB-Vertreter Girolamo Frenna spricht von einer „unerträglichen Situation“, in der Fahrer „für einen minimalen Nachtzuschlag ihr Leben riskieren“.

Sasa-Präsidentin Astrid Kofler verurteilt die Attacke und betont, die Sicherheit der Mitarbeitenden habe höchste Priorität. Bereits ein Teil der Busflotte sei mit Schutzbarrieren ausgestattet. Rund 30 weitere Fahrzeuge sollen folgen. Kofler verweist zudem auf ein bestehendes Sicherheitsprotokoll mit der Quästur. Gleichzeitig beobachte man einen allgemeinen Anstieg der Gewalt in der Gesellschaft.

Die Gewerkschaften fordern ein rasches Eingreifen der Politik sowie die Ausstattung besonders sensibler Linien mit sicheren, abgeschirmten Fahrerplätzen sowie verstärkter Unterstützung durch die Sicherheitskräfte. Der vierstündige Streik am morgigen Dienstag soll diese Forderung untermauern.

Bezirk: Bozen

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