Zwiespältiger Empfang

Sanitätsbetrieb: Nur ein Drittel der Impfverweigerer kehrt zurück

Donnerstag, 03. November 2022 | 08:41 Uhr

Bozen – Die neue Regierng in Rom hat es möglich gemacht: Ärzte und Krankenpfleger, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen ließen, dürfen seit Mittwoch wieder arbeiten. Der Start verlief allerdings holprig: Nur ein Drittel der 208 suspendierten Mitarbeiter hat bislang wieder den Dienst aufgenommen. Wie der Vizedirektor im Sanitätsbetrieb, Pierpaolo Bertoli, erklärt, handelt es sich allerdings nur um vorläufige Daten.

Für viele sei die Entscheidung zu kurzfristig gekommen. Außerdem seien viele wegen der schulfreien Woche im Urlaub, heißt es aus dem Sanitätsbetrieb. Es wird damit gerechnet, dass in den nächsten Tagen weiter ungeimpftes Personal den Dienst wieder aufnimmt. Ob alle Suspendierten zurückkehren, steht allerdings noch in den Sternen.

Die Haltung gegenüber den Ungeimpften ist zwiespältig: Einerseits wird die Rückkehr angesichts des Personalmangels im Gesundheitsbetrieb begrüßt. Andererseits könnte es auch zu Spannungen zwischen Impfgegnern und jenen kommen, die während den schlimmsten Phasen der Pandemie an vorderster Front die Stellung gehalten haben, auf Urlaub verzichteten und Zwei- oder sogar Dreifach-Turnusse in Kauf nahmen.

Der Sanitätsbetrieb hat den ungeimpften Ärzte und Krankenpfleger mittels E-Mail, Pec-Adresse und eingeschriebenem Brief über die neue Situation informiert und sie aufgerufen, zu ihrem Arbeitsplatz zurückzukehren, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.

Lohn-Nachzahlungen, die einige der Suspendierten fordern, schließt der Sanitätsbetrieb aus. Wie viele Mitarbeiter in den Altenheimen wieder den Dienst aufgenommen haben, ist hingegen nicht klar. Insgesamt waren 114 suspendiert worden. Es wird nicht ausgeschlossen, dass sich manche davon eine andere Arbeit gesucht haben.

Von: mk

Bezirk: Bozen