Von: luk
Bozen – In den Dolomitentälern und im Eggental wird eine Verkehrseinschränkung auf den Passstraßen gefordert. Vor allem Raser, die mit PS-starken Autos unterwegs sind, sind vielen ein Dorn im Auge. Driftmanöver in Kurven, Burnouts und illegale Rennen mitten in einer einmaligen Naturlandschaft passen einfach nicht zusammen.
Doch während die Bevölkerung und die Bürgermeister weniger Verkehr und Maßnahmen gegen diese Form des Genusses der Südtiroler Berge fordern, wird jetzt bekannt, dass ein deutsches Unternehmen vom Safety Park ausgehend Autotouren in die Dolomiten veranstaltet. Das Bild hängt damit schief, denn der Safety Park, dass zur STA (Südtiroler Transportstrukturen AG) gehört, ist ein öffentlicher Betrieb.
Das deutsche Unternehmen bietet die geführten Touren auf Südtirols Pässe unter dem klingenden Namen “Driving Experience Südtirol” an. Geschäftsführer Michael Schilhaneck bestätigt gegenüber dem italienischen Fernsehen “Rai” die enge Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol. Im Safety Park würden die Trainings veranstaltet, dann gehe es von dort aus auf die Südtiroler Berge.
Für den Bürgermeister von Wolkenstein, Roland Demetz, ist dies ein Unding. Damit werde der Verkehr nicht weniger. So etwas könne man nicht befürworten.
Safety Park stellt klar: “Keine geführten Touren auf Pässe”
Seit dem Jahr 2019 pflegt das Verkehrssicherheitszentrum Safety Park eine Zusammenarbeit mit CUBE Brand Communication, einem deutschen Unternehmen, das unter dem Namen „Driving Experience“ Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt Verkehrssicherheit auf dem Gelände des Safety Park anbietet. Dies bedeutet, dass CUBE das Gelände des Safety Park mietet und das Know-how unserer Instruktoren in Anspruch nehmen. Dabei werden in erster Linie deutsche Kundinnen und Kunden angesprochen. Die Zusammenarbeit beschränkt sich ausschließlich auf das Gelände des Safety Park, eventuelle Veranstaltungen außerhalb des Verkehrssicherheitszentrums entziehen sich der Kenntnis des Safety Park.
„Schwerpunkt dieser CUBE-Veranstaltungen ist die Verkehrssicherheit, alle Events finden ausschließlich auf unserem Gelände in Pfatten statt. Geführte Touren mit Pkw oder Motorrädern auf die Pässe fallen unter die ausschließliche Verantwortung von Cube“, erklärt Lukas Nothdurfter, Leiter des Verkehrssicherheitszentrums Safety Park. „Bei Veranstaltungen gelten – so wie für alle anderen Mieter– genaue Rahmenbedingungen, die wir penibel überprüfen und die Gegenstand unserer Mietverträge sind. So dürfen bestimmte Lärmpegel nicht überschritten werden, alle Fahrzeuge müssen straßenzugelassen sein und die genehmigten Veranstaltungszeiten sind einzuhalten“.
Grundsätzlich würden alle Veranstaltungen, die von externen Partnern im Safety Park abgehalten werden, vorab auch inhaltlich geprüft und stehen in jedem Fall im engen Zusammenhang mit dem Thema der Verkehrssicherheit. „Aus diesem Grund haben wir in der Vergangenheit auch schon mehrere Anfragen – etwa ein Tuning-Treffen – abgelehnt, weil dies nicht unserer Mission entspricht“, so Nothdurfter.
Der Safety Park habe sich bereits vor geraumer Zeit zusätzlich zur Sicherheit auch dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet, bietet unter anderem den jährlichen E-Drive Day an und geht bei allen Fahrsicherheitskursen auf spezielle Erfordernisse von E-Fahrzeugen ein. Auch verschleißminimierendes und kraftstoffsparendes Fahren gehöre seit Jahren zum Standardprogramm des Safety Park.