Von: Ivd
Bozen – Kürzlich warnte Landeswettexperte Dieter Peterlin, dass Extremwetterereignisse wie aktuell in Österreich, Tschechien, Polen und Deutschland in Zukunft nicht nur intensiver, sondern auch häufiger werden könnten. Auch für den Rest von Italien, Österreich, Deutschland und die Schweiz gibt es entsprechende Langzeitprognosen. Zu den häufigsten Ereignissen zählen Hochwasser, Erdrutsche, Starkwinde und Stürme. Aber wie schützt man sich eigentlich vor der höheren Gewalt?
Frühzeitige Information schafft Zeit
Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbereitung auf Extremwetter ist die rechtzeitige Information. Wetter-Apps und regionale Frühwarnsysteme wie die Informationen des Landeswetterdienstes in Südtirol sind dafür unverzichtbare Werkzeuge. Nur mit ihnen lassen sich die folgenden Vorkehrungen rechtzeitig treffen. Es empfiehlt sich, automatische Benachrichtigungen auf mobilen Geräten zu aktivieren und den Wetterbericht im Auge zu behalten.
Haus und Eigentum sichern
Häuser sind bei Extremwetter besonders gefährdet. Überprüft daher regelmäßig das Dach auf lose Ziegel. Diese sollten mit speziellen Dachklammern befestigt werden. Bei starker Sturmgefahr können zusätzliche Spanngurte zur Sicherung dienen. Verriegelt auch die Fensterläden oder verstärkt sie mit Verschlüssen. Bei fehlenden Fensterläden können Holzplatten montieren werden, um die Fenster vor Wind und Wasser zu schützen. Gärten und Balkone sollten bei Sturmeinbruch leergeräumt sein, da die Gegenstände sonst in der gegen rumfliegen könnten.
Rückstauklappen können helfen, vor Überschwemmung zu schützen. Kontrolliert diese regelmäßig auf Verstopfungen. Außerdem können Sandsäcke vor Türen und Fenstern zusätzlichen Schutz bieten. Wenn Wasser bereits in die unteren Etagen eingedrungen ist, sollte man sich schnell in höher gelegene Etagen begeben. Durch Wassermassen blockierte Türen sind die häufigste Todesursache in dieser Situation.
Vorsorge für den Notfall
Eine Notfallausrüstung kann im Ernstfall entscheidend sein. Dazu gehören Trinkwasser für mindestens drei Tage, Lebensmittelvorräte, eine Taschenlampe, Batterien, ein Erste-Hilfe-Set und wichtige Dokumente in einer wasserfesten Box. Diese sollten möglichst hoch und weit weg von Fenstern deponiert sein. Wenn es zu Stromausfällen kommt, sind auch batteriebetriebene Radios hilfreich, um aktuelle Informationen zu erhalten.
Verhalten bei Gewitter und Sturm
Bei Gewittern ist es ratsam, das Haus nicht zu verlassen und alle elektronischen Geräte auszuschalten oder vom Stromnetz zu trennen, um Überspannungsschäden zu verhindern. Offene Flächen wie Felder oder Wälder sollte man meiden oder sich zumindest auf eine höher gelegene Ebene begeben. Fahrzeuge sollten in einer Garage oder abseits von Bäumen geparkt werden, da diese bei Stürmen umkippen oder Äste verlieren könnten.
Schnee und Kälte: Vorbereitung ist das A und O
In schneereichen Regionen müssen Schneeschaufeln, Streusalz und Schneeketten für das Auto immer griffbereit sein. Dächer sollten bei starkem Schneefall regelmäßig von Schnee befreit werden, um Einsturzgefahr zu vermeiden. Heizungsanlagen und Wasserleitungen sollten gegen Frost geschützt werden und auch in ungenutzten Räumen zumindest minimal eingeschaltet sein, um ein Festfrieren zu verhindern.
Langfristige Vorbereitung
Meteorologen wie der Südtiroler Wetterexperte Dieter Peterlin warnen bereits vor einer Zunahme solcher Extremereignisse. “Es ist davon auszugehen, dass solche extremen Wetterereignisse in Zukunft eher zunehmen werden”, so Peterlin. Daher ist es wichtig, sich langfristig auf diese Entwicklungen einzustellen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Gemeinden sollten in Risikogebieten beispielsweise in Hochwasserschutz investieren und Frühwarnsysteme weiter ausbauen.
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