25-Jähriger erschießt Vater und Mutter – VIDEO

Abscheuliches Verbrechen: Eltern wegen 800.000 Euro ermordet

Freitag, 18. März 2022 | 08:01 Uhr

Chiampo – Die Kleinstadt Chiampo bei Vicenza war am Dienstag Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens.

Um an ihre investierten Ersparnisse und ihre Villa zu kommen, erschoss ein arbeitsloser 25-Jähriger zuerst seinen Vater und dann seine Mutter. Zwischen den beiden Mordtaten fand der junge Mann sogar die Zeit, 16.000 Euro vom Konto seiner Eltern auf sein eigenes zu überweisen. Noch am späten Abend stellte sich der Mörder den Carabinieri.

Facebook/Diego Gugole

Schauplatz des abscheulichen Verbrechens, das an den Mord an Peter Neumair und Laura Perselli in Bozen erinnert, ist das Haus in der Kleinstadt Chiampo bei Vicenza, in dem die Eltern – der 62-jährige Sergio Gugole und die 59-jährige Lorena Zanin – zusammen mit ihrem Sohn, dem 25-jährigen Diego Gugole, wohnten.

Einer ersten Rekonstruktion durch die Carabinieri zufolge erschoss Diego Gugole am Dienstagmorgen gegen 10.30 Uhr zuerst seinen Vater Sergio. Der 62-Jährige, der am Küchentisch saß, war sofort tot. Anschließend wartete er auf die Heimkehr seiner Mutter Lorena, die in der Früh das Haus verlassen hatte, um für ihre betagten Eltern einige Besorgungen zu erledigen. Als sie gegen 13.20 Uhr das Haus betrat, eröffnete der 25-Jährige das Feuer. Von vier Kugeln getroffen, brach Lorena Zanin im Flur tot zusammen. Zwischen den beiden Mordtaten nutzte der junge Mann die Zeit, 16.000 Euro vom Konto seiner Eltern auf sein eigenes zu überweisen.

 

Am Nachmittag, nachdem er sich geduscht und umgezogen hatte, suchte er das Büro einer Baufirma in Arzignano auf, um einen Geldbetrag als weitere Anzahlung für den Kauf eines eigenen Hauses zu überreichen. Mit dem Ziel, die Spuren der Mordtat zu beseitigen und sich der beiden Leichen zu entledigen, besorgte sich Diego Gugole in einigen Geschäften große Säcke, Farbe und Pinsel sowie Putzmittel. Seinem späteren Geständnis zufolge wollte der 25-Jährige versuchen, die Leichen seiner Eltern in die Säcke zu stecken und sie in die Wohnung im Erdgeschoss des Hauses, die nach dem Tod seiner Großeltern väterlicherseits seit Jahren unbewohnt war, zu schaffen.

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Aber noch am Dienstagabend gegen 21.00 Uhr brachte ein Anruf einer Freundin seiner Mutter seinen „Plan“ anscheinend gehörig ins Wanken. Die Frau, die mit Sergio und Lorena verabredet war und vergeblich versucht hatte, die beiden telefonisch und über die Gegensprechanlage zu erreichen, verlangte vom 25-Jährigen für den Verbleib seiner Eltern eine Erklärung. In diesem Moment geriet Diego Gugole vermutlich in Panik und erkannte, dass die schreckliche Wahrheit bald ans Licht kommen würde. Der Mörder verließ das Haus, stellte sich den Carabinieri von Vicenza und legte ein umfangreiches Geständnis ab. Nachdem Feuerwehrleute die Tür zum Haus geöffnet hatten, fanden die Carabinieribeamten die Leichen der Eltern. Zugleich stellten die Beamten die Pistole sowie die am Nachmittag erworbenen Materialien, die zum Verbergen der Tat bestimmt waren, sicher. Diego Gugole wurde wegen Mordes unter mehrfach erschwerten Umständen festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt.

Über das Motiv des Elternmordes besteht kein Zweifel. Mit diesem abscheulichen Verbrechen wollte Diego Gugole an eine große Geldsumme, etwa 800.000 Euro, herankommen, die seine Eltern teilweise in Wertpapieren angelegt hatten. Das Geld benötigte er, um sich im nahen Arzignano eine kleine Villa erwerben zu können, für die er bereits eine Woche zuvor eine Anzahlung geleistet hatte.

„Ich habe schon seit etwa einem Monat daran gedacht, es zu tun. In letzter Zeit habe ich nicht gerne gearbeitet und habe meine Eltern oft angelogen“, so der geständige Elternmörder, der gegenüber den Carabinieri und der Staatsanwältin Barbara De Munari zugab, dass er bereits seit einem Jahr ohne Arbeit war. Die Tatwaffe – eine halbautomatische Pistole polnischer Fabrikation – habe er hingegen „einem Marokkaner für 3.800 Euro abgekauft“.

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Uccide i genitori e confessa: "L'ho fatto per i soldi"Nel Vicentino, un ragazzo di 25 anni ha confessato di aver ucciso i genitori per soldi. Voleva una casa e un'auto tutta sua e da almeno un mese pianificava il duplice omicidio. Alessia Gizzi per il Tg3 delle 14:20 del 16 marzo 2022

Posted by Tg3 on Wednesday, March 16, 2022

In der Tat hatte Diego Gugole, der nur wenige Freunde besitzt und als sehr verschlossen gilt, in seinem bisherigen Leben jeweils nur für kurze Zeit bei einigen Gerbereien und Lederverarbeitungsbetrieben gearbeitet. Das letzte Jahr waren seine Eltern zur Gänze für den Unterhalt ihres Sohnes aufgekommen. Während des Verhörs fügte der 25-Jährige hinzu, dass es wegen des Geldes und wegen seiner „Probleme“ immer wieder Streit mit seinen Eltern gegeben habe. Zuletzt hätten ihn seine Eltern sogar dazu überzeugt, sich einer Therapie bei einem Psychologen zu unterziehen.

ANSA/FACEBOOK/DIEGO GUGOLE

Leider waren offenbar all ihre Bemühungen vergeblich. Um sich seine bürgerlichen Träume von einer kleinen Villa und einem Neuwagen zu erfüllen, schreckte der arbeitslose junge Mann nicht davor zurück, seine eigenen Eltern zu ermorden.

Weit über den Heimatort des Mörders und seiner Opfer hinaus herrscht Fassungslosigkeit. Nicht wenige Leser und Kommentatoren, die von der abscheulichen Bluttat von Chiampo erfuhren, weisen auf die Parallelen zur etwas mehr als vor einem Jahr verübten Bluttat in Bozen hin.

Von: ka